Nach "Heldenfabrik" begleiten wir, die
Krimi-hungrigen Leser, Kommissar de Bodts Teetrinkereien in "Zwei
Sekunden" aufs Neue. Dieses Mal geht es - neben zig Liebschaften zwischen
den Figuren - um einen Terroranschlag auf Mutti-Merkel und den namenlosen russischen
Präsidenten. Auf über 200 Kapitel nehmen uns de Bodt & Bande (nun, und die
bösen Buben halt) mit durch Berlin. In der geliebten Hauptstadt werden
plötzlich Politiker ohne Ende ermordet und keiner scheint den Fall lösen zu
können. Wahrscheinlich mehr aus Mitleid als aus Interesse bilden de Bodt und
seine Kollegen ein extra Ermittlungstrüppchen und ein Kopf-an-Kopf Rennen mit
der "eigentlichen" Ermittlungstruppe beginnt.
Entsprungen ist Kommissar de Bodt dem deutschen
Schriftsteller und Historiker Christian von Ditfurth. Dieser fühlt sich
momentan als freier Autor und Lektor in Berlin ziemlich heimisch.
Rein vom Optischen her spricht mich das Cover und Design des
Buches schon irgendwie an. Nur ist es nichts Besonderes. Muss ja auch gar nicht
sein. Gegliedert ist der Thriller in vieeeeeeeeele (hier bitte Echo einfügen)
Kapitel. Der Leser - also ich! - hängt sich nämlich nicht nur an de Bodts
Fersen, sondern auch an die der "Nebendarsteller" - de Bodt hat ein
so einnehmendes Wesen, dass man den Rest wirklich nur als Nebengedöns
bezeichnen kann. Teilweise ist das ziemlich spannend, manche Passagen hat der
Leser - also wieder ich... - ohne Gewissensbisse bloß überflogen, weil es
einfach too much war. Ich möchte keine 20 Kapitel über eine Perspektive lesen,
in der sich die Figürchen nur im Kreis drehen und nichts Neues zu passieren
scheint. Dem kommt zum Glück entgegen, dass die Kapitel bloß eine Handvoll
Seiten umfassen. In der Kürze liegt die Würze!
Das Ende wurde ziemlich dramatisch inszeniert. Und es wurde
in die Länge gezogen. Plötzlich war da auch so viel Action...irgendwie nahm es
mir jeden Bezug zur realen Welt, den ich vorher eigentlich noch hatte. Das
Szenario ist schließlich nicht mal SO unvorstellbar: Terroranschlag auf
Regierungsoberhäupter, Polizei dribbelt im Kreis und Klatschblätter ziehen die
Gesetzeshüter so richtig schön durch den Dreck. Aber gut, literarischen Welten
sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt!
Ziemlich ausgelatscht wurde auch der "Plot" an
sich. Er war so breitgelatscht, dass er gar nicht mehr überraschend war. Ja
gut, betraf auch nicht unbedingt mein Interessengebiet. Andere Leser, die
etlichen, nichtssagenden und doch so vielversprechenden Seiten über politische
Dramen etwas abgewinnen können, sind hier jedoch sehr gut beraten! Man kann es
halt nicht jedem recht machen.
Das Spannendste für mich waren übrigens die
Liebesgeschichten. Denn davon gibt es zuhauf. Herr von Ditfurth, sollte es
irgendwann mit den Kriminalromanen und Sachbüchern nicht mehr klappen,
schwenken Sie einfach auf Liebesromane um. Potential ist definitiv vorhanden!
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