Samstag, 8. April 2017

Auf der Suche nach einem Ostergeschenk? "Die Küste der Freiheit" als eBook-Deal!

Ganz schamlos mache ich heute Werbung für den eBook-Deal zu "Die Küste der Freiheit". Eins der besten, einfühlsamsten und emotionalsten Bücher, die ich je lesen durfte. Bis zum 13. April dieses Jahres ist es auf sämtlichen Plattformen sowie Buchhandlungen für läppische 3,99 zu erwerben. Fast 900 Seiten für 4 Euro, das ist nicht mal ein halber Cent pro Seite einer spannenden Story. 

Nachzulesen ist der offizielle Post auf der Facebook-Seite von Maria W. Peter, der Autorin des Buches. 


Angenehmen Samstagabend, meine Freunde! 

Rezension zu "Mord auf Entzug" von Werner Gerl

"Mord auf Entzug" - spritziger Titel, cooles Cover, sympathischer Rückbuchtext und Autor! Was könnte ich als Leser da noch zu bemängeln haben? Nun, am ehesten die mit Klischees überladenden Charaktere und zu viele Handlungsstränge für ein zu kurzes Buch. 

Aber zuerst etwas zum Autor: Werner Gerl, Baujahr '66, Lehrer, Autor, Kabarettist *und* freier Journalist - ein kleines Multitalent also. Als unter griesgrämigen leidende Abiturientin würde ich wohl vieles für eine Unterrichtsstunde mit Werner Gerl geben, denn so rein von der Person aus scheint er doch a ganz sympathischer Kerl zu sein. Genug von den Nöten einer Schülerin, zurück zu den Werken des Autors! Seit einigen Jahren spezialisierte er sich mehr und mehr auf Krimis sowie satirische Kurzkrimis, einer davon wohl "Mord auf Entzug". 
In "Mord auf Entzug" wird ein Leiter einer Entzugsklinik auf mysteriöse Weise ermordet und die witzig-spritzige Kommissarin ermittelt nun mit ihrem neuen Anhängsel (mit selten blödem Namen) Popolo auf der Spur des Mörders. 

Wie man sich vorstellen kann, tauchen in einer Entzugsklinik mehr als nur drei Personen auf. Und jede Person hat eine eigene Geschichte. Genau die wollte Herr Gerl wohl einzeln ausgestalten, um sie hinterrücks zu einem "großen Ganzen" zusammenzuknoten. Guter Ansatz, Schreibstil auch angenehm, aber leider war es mir dann doch zu viel für eine gemütliche Abendlektüre. Wahrscheinlich hätte ich es als angenehmer empfunden, hätte sich diese Geschichte auf 200 Seiten mehr entfalten dürfen. Jeder Strang hatte sein eigenes Potential, doch war leider zu schnell wieder "verschwunden". Durch das parallele Nachdenken ("Hmm, wie hängt DER nun mit DEM zusammen?") ist mir der Witz zwischen den Zeilen leider auch relativ oft verloren gegangen. 


Kann man lesen, wenn man auf einen schnelllebigen Kriminalroman mit bayrischer Kulisse steht - für jemanden, der lieber zwei ausführlich ausgebreitete Handlungsstänge vor sich liegen hat als fünf angeschnittene, ist "Mord auf Entzug" wohl eher ein Fehlgriff. 

Mittwoch, 8. März 2017

Rezension zu "Zwei Sekunden" von Christian v. Ditfurth

Nach "Heldenfabrik" begleiten wir, die Krimi-hungrigen Leser, Kommissar de Bodts Teetrinkereien in "Zwei Sekunden" aufs Neue. Dieses Mal geht es - neben zig Liebschaften zwischen den Figuren - um einen Terroranschlag auf Mutti-Merkel und den namenlosen russischen Präsidenten. Auf über 200 Kapitel nehmen uns de Bodt & Bande (nun, und die bösen Buben halt) mit durch Berlin. In der geliebten Hauptstadt werden plötzlich Politiker ohne Ende ermordet und keiner scheint den Fall lösen zu können. Wahrscheinlich mehr aus Mitleid als aus Interesse bilden de Bodt und seine Kollegen ein extra Ermittlungstrüppchen und ein Kopf-an-Kopf Rennen mit der "eigentlichen" Ermittlungstruppe beginnt.

Entsprungen ist Kommissar de Bodt dem deutschen Schriftsteller und Historiker Christian von Ditfurth. Dieser fühlt sich momentan als freier Autor und Lektor in Berlin ziemlich heimisch.

Rein vom Optischen her spricht mich das Cover und Design des Buches schon irgendwie an. Nur ist es nichts Besonderes. Muss ja auch gar nicht sein. Gegliedert ist der Thriller in vieeeeeeeeele (hier bitte Echo einfügen) Kapitel. Der Leser - also ich! - hängt sich nämlich nicht nur an de Bodts Fersen, sondern auch an die der "Nebendarsteller" - de Bodt hat ein so einnehmendes Wesen, dass man den Rest wirklich nur als Nebengedöns bezeichnen kann. Teilweise ist das ziemlich spannend, manche Passagen hat der Leser - also wieder ich... - ohne Gewissensbisse bloß überflogen, weil es einfach too much war. Ich möchte keine 20 Kapitel über eine Perspektive lesen, in der sich die Figürchen nur im Kreis drehen und nichts Neues zu passieren scheint. Dem kommt zum Glück entgegen, dass die Kapitel bloß eine Handvoll Seiten umfassen. In der Kürze liegt die Würze!
Das Ende wurde ziemlich dramatisch inszeniert. Und es wurde in die Länge gezogen. Plötzlich war da auch so viel Action...irgendwie nahm es mir jeden Bezug zur realen Welt, den ich vorher eigentlich noch hatte. Das Szenario ist schließlich nicht mal SO unvorstellbar: Terroranschlag auf Regierungsoberhäupter, Polizei dribbelt im Kreis und Klatschblätter ziehen die Gesetzeshüter so richtig schön durch den Dreck. Aber gut, literarischen Welten sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt!
Ziemlich ausgelatscht wurde auch der "Plot" an sich. Er war so breitgelatscht, dass er gar nicht mehr überraschend war. Ja gut, betraf auch nicht unbedingt mein Interessengebiet. Andere Leser, die etlichen, nichtssagenden und doch so vielversprechenden Seiten über politische Dramen etwas abgewinnen können, sind hier jedoch sehr gut beraten! Man kann es halt nicht jedem recht machen.

Das Spannendste für mich waren übrigens die Liebesgeschichten. Denn davon gibt es zuhauf. Herr von Ditfurth, sollte es irgendwann mit den Kriminalromanen und Sachbüchern nicht mehr klappen, schwenken Sie einfach auf Liebesromane um. Potential ist definitiv vorhanden!

Donnerstag, 2. März 2017

Rezension zu "Tod in den Karawanken" von Andrea Nagele

Durch unglückliche Verknüpfungen verschiedenster Ereignisse wird in "Tod in den Karawanken" ein 20 Jahre zurückliegender Mord nochmal ans Tageslicht geholt und fordert im Laufe der Handlung noch weitere Opfer.

Die Story spielt sich an verschiedenen Orten ab, hauptsächlich in Klagenfurt und in Grado, Italien. Andrea Nagele, Autorin dieses Kriminalromans, ist in diesen beiden Städten selbst beheimatet. Meiner Meinung nach wird das ziemlich deutlich, da die Schauplätze so präzise beschrieben werden, als wäre man selbst anwesend.

Das Cover ist in verschiedenen Blautönen gehalten, eher schlicht und wirkt harmonisch.

Lilo, früher von ihren Freunden "Lilofee" genannt, lebt in Trennung von ihrem Mann Hanno und genießt diese neu gewonnene Freizeit sichtlich. Als ihre Tochter Lena jedoch nicht, wie vereinbart, in Grado mit dem Bus ankommt, beginnt der Krimi und nimmt seinen Lauf. Doch nicht Lena ist etwas zugestoßen, sondern Lilos früherer Freundin Magdalena. Während Lilo immer angsteinflößendere Drohbriefe - ganz nach Klischee mit ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben - eines mittellosen, bemitleidenswerten Alkoholikers erreichen, die sie vergeblich zu verheimlichen versucht, bittet Hanno seinen alten Freund, den Polizisten Rosner, um Hilfe. Man bekommt irgendwie das Gefühl, als sei jeder zweite dort auftretende Mann ein Alkoholiker...Rosner sitzt seine Zeit in der Entzugsklinik ab, der bemitleidenswerte Alkoholiker trinkt Schnaps wie Wasser weg und Hanno greift in Stresssituationen auch gerne mal zum Gläschen. Für einen von ihnen wird der Alkohol zum tödlichen Verhängnis.


Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass mich dieses Buch so sehr in seinen Bann ziehen würde. War ich vorher noch der Meinung, auf kaum 250 Seiten könne man keine Spannung aufbauen, so hat mir Andrea Nagele definitiv das Gegenteil bewiesen. Und das hat sie so gut geschafft, dass ich auch ihre anderen Werke gerne lesen will - Erfolg auf ganzer Linie also!

Montag, 6. Februar 2017

Rezension zu "Wahnsinn! Das kannst du auch... leicht nähen lernen" von Sylvia Richard-Färber

Es gibt Bücher übers Nähen wie Sand am Meer. Und doch ist dieses Buch ein besonderes Sandkorn. Wieso? Weil es keine tausend Seiten mit hundert Anleitungen beinhaltet, von denen man vielleicht fünf gut findet.

Die Autorin des Buches - Die Färberin! - ist zweifelsohne eine ziemlich kreative Person. Hört man ja irgendwie auch schon aus dem Namen heraus. Wieso sollte man sonst seinen Nachnamen - im Falle der Frau Autorin "Färber" - so geschickt ausnutzen? Mit Sicherheit nicht, weil man so eine graue Maus ist, die gerne schwarz trägt. Diese Kreativität findet man geballt in diesem Schritt-für-Schritt und doch nicht Schritt-für-Schritt Buch.


Auf den ersten Blick würde man vermuten, dass es ein Buch für Kinder ist, die sich gerade an das Nähen trauen wollen. Und zum Teil stimmt das auch! Denn es soll gerade die ansprechen, die sich noch nicht so wirklich mit Schnittmustern und Fachbegriffen auskennen, jedoch kann man das Buch auch gut und gerne jemandem in die Hand drücken, der Ballkleider morgens beim ersten Kaffee näht. Denn man erhält sehr viel Inspiration, die fertigen Modelle sind, nun ja, wie soll ich sagen, bunt und frei Schnauze. Das regt einen schon zum Nachdenken, Fantasieren und Herumexperimentieren an: Diese alten Perlen der hässlichen Kette von Oma Frieda, die sie mir zu Weihnachten geschenkt hat, könnte ich doch super in ein Fadenbild einbinden und die fertige Clutch dann dieses Jahr an Oma Frieda verschenken! YES!


Man sollte sich übrigens bei der Maschinen-Einleitung nicht zu 100% auf das Buch verlassen, da Die Färberin nämlich ihr Modell dort beschreibt und eure Nähmaschine eventuell anders bedient wird, aber auch darauf wurde hingewiesen; habt einfach das Anleitungsheft eurer Nähma neben dem Buch liegen (wenn ihr gerade erst in die Nähwelt einsteigt) und es wird nichts schief gehen können.


Ich ziehe also folgendes Fazit: in einer Nährunde mit mehreren Personen unterschiedlichen Fähigkeitengrades macht es ziemlich viel Spaß, einfach mal total unkonventionell zu arbeiten. Will man jedoch alleine die ersten zögerlichen Schritte in die Welt der Stoffe laufen, so sollte man sich doch das Internet oder die Bedienungsanleitung der Nähmaschine zur Hilfe holen.

Dienstag, 31. Januar 2017

Rezension zu "Die Küste der Freiheit" von Maria W. Peter

"Die Küste der Freiheit" von Maria W. Peter ist ein historischer Roman, wobei ich eher zur Liebesgeschichte tendieren würde, welcher sich hauptsächlich um die Auswanderung und Ansiedlung in den englischen Kolonien Nordamerikas dreht. Das Spannende hierbei ist, dass wir nicht die Rolle eines Sklaven einnehmen, auch nicht die eines reichen Schnösels, der gemütlich auf seine Plantagen starrt, nein! 
Anna Hochstetter verliert Haus, Hof und Vater und soll einen Widerling heiraten. Als wäre das nicht schon genug, wird sie auch noch von einem Soldaten der Hessischen Jäger belästigt, doch dann kommt noch ein Hessischer Jägeroffizier und rettet die gute Anna. Schlussendlich verfolgt sie jedoch das Pech auf den Fersen. Ihre einzige Chance sieht sie darin, sich als Schuldmagd zu verpflichten, um nach Amerika zu gelangen. Hier nimmt ihr Leid seinen Lauf, doch wendet sich alles irgendwann zum Guten. 

Auf den ersten Blick erscheint einem Maria W. Peters Werk wie ein riesiger Schinken - und, zugegeben, das ist er auch. Aber ein guter, gereifter, saftiger Schinken, mit dem man jede Sekunde genießt! Durch verschiedene Perspektiven erhaschen wir als Leser viele Einblicke, sind also nicht bloß auf Annas Gedankengut beschränkt. Und hat man einmal einen guten Lauf, liest sich das Buch fast schon zu schnell. Man kann komplett in die Geschichte eintauchen, da jede SItuation unglaublich detailliert beschrieben ist. Trotzdem lässt uns die werte Autorin noch Spielraum für eigene Ideen, was ich ziemlich wichtig finde. 
Zum Lesen habe ich allerdings viel zu lange gebraucht. Und das hat einen ganz einfachen Grund: ich las bis zu einer Stelle, auf der man vor lauter Spannung lieber vorgeblättert und den Schluss gelesen hätte, und wurde dann in meinen Hoffnungen enttäuscht. Die Geschichte nahm plötzlich eine so tragische Wendung, dass ich empört das Buch weglegen musste. Ja, was fällt der Autorin eigentlich ein? Wie kann man nur SO grausam sein?? 
Nachdem sich alle Empörung gelegt hatte, konnte ich wieder einigermaßen neutral an die Sache rangehen. Und siehe da, es folgte Schlag auf Schlag. Ich kann ohne Übertreibungen sagen, dass all diese Plot Twists grandios eingebaut wurden, an sich ist das Buch einfach wundervoll! 

Ich freue mich schon, weitere Bücher von Maria W. Peter zu lesen. Für alle, die gerne in Geschichten eintauchen und auch Liebe in historischen Schinken nicht missen wollen, gibt es wohl kaum besser gelungene Werke als "Die Küste der Freiheit". 

Rezension zu "Jenseits des Weges" von Sonja Yoerg

"Jenseits des Weges" von Sonja Yoerg verspricht uns in erster Linie einen Roman zum Thema Selbstfindung. Dass die aber eben nicht so einfach ist wie ein Versteckspiel mit einem Elefanten, zeigt sich im in der Geschichte sowie an der Struktur im Allgemeinen. 

Liz will den John Muir Trail bezwingen, um sich von ihren Problemen und der komplizierten Beziehung zu Dante, ihrem Lebenspartner, zu distanzieren und sich selber zu finden. Wie im Buch deutlich wird, hat sie schon seit ihrer Kindheit Probleme, mit sich ins Reine zu kommen - auf der einen Seite ist sie, die mit Einsamkeit aufgewachsen ist, auf der anderen Seite steht Dante, der am liebsten sofort heiraten und Kinder mit ihr kriegen würde! Ups, vielleicht nicht ganz unwichtig: Liz hat erst vor kurzem eine Abtreibung hinter sich, die sie Dante verschwiegen hat. Umso belastender wird es für sie, als er mit ihr wandern will. Das war es aber noch lange nicht! Auf dem Trail treffen sie auf durchgeknallte Typen und denken nicht mal im Traum daran, sich fachmännische Hilfe zu holen. 

Genau das ist auch schon mein erster Kritikpunkt. Jeder normale Mensch hätte eine solche Wanderung nach Mord und Totschlag-Ereignissen abgebrochen, Dante und Liz machen natürlich weiter. Ein Waldbrand? Wen juckts! Diebstahl der Ausrüstung? Hm, gibt wohl Schlimmeres. 
Jedoch hätten dieses unrealistische Verhalten gar nicht erst keimen müssen: meiner Meinung nach wäre es besser für das Buch geworden, hätte sich die Autorin auf wenige Themen fokussiert. In einen Selbstfindungsroman gehören so viel Drama und Action nicht rein. Hätte man es auf zwei Teile gesplittet, könnte ich nun sicherlich sagen "hmm, ja, gut, dann ist ein Buch nicht so vollgepackt", auch wäre dann das zugegebenermaßen offene Ende nicht so gravierend aufgefallen wie jetzt. Viel zu schnell findet die Wanderung ein Ende und alles ist Friede-Freude-Eierkuchen. Die Guten lieben sich, die Böösen *damdamdaaam* sitzen hinter schwedischen Gardinen. Leider blieb man auch von Überraschungen größtenteils verschont. Charakterzüge wurden viel zu früh zu sehr ausgeprägt dargestellt, als dass ihre Handlungen noch für Überraschungen gesorgt hätten. 
Und...zugegeben, irgendwann ging mir auch Liz' Gewitterangst auf die Nerven. 

Grundsätzlich will ich die Geschichte nicht schlecht reden - sie ließ sich flüssig lesen, ein angenehmer Schreibstil begleitete einen durchweg. Auch die Situationswechsel zwischen den Kapiteln waren nicht zu sprunghaft. Scheinbar ist es einfach eins dieser Bücher, die man entweder mögen oder nicht mögen kann - wie Puddinghaut zum Beispiel.