Ganz schamlos mache ich heute Werbung für den eBook-Deal zu "Die Küste der Freiheit". Eins der besten, einfühlsamsten und emotionalsten Bücher, die ich je lesen durfte. Bis zum 13. April dieses Jahres ist es auf sämtlichen Plattformen sowie Buchhandlungen für läppische 3,99 zu erwerben. Fast 900 Seiten für 4 Euro, das ist nicht mal ein halber Cent pro Seite einer spannenden Story.
Nachzulesen ist der offizielle Post auf der Facebook-Seite von Maria W. Peter, der Autorin des Buches.
Angenehmen Samstagabend, meine Freunde!
Ich, der kreative Kopf dieser Website, heiße dich herzlich auf diesem spartanischen Blog willkommen, der seinen Pfad noch finden muss. Fühl dich ganz wie daheim! Aber zieh beim Reinkommen bitte deine Schuhe aus.
Samstag, 8. April 2017
Rezension zu "Mord auf Entzug" von Werner Gerl
"Mord auf Entzug" - spritziger Titel, cooles Cover, sympathischer Rückbuchtext und Autor! Was könnte ich als Leser da noch zu bemängeln haben? Nun, am ehesten die mit Klischees überladenden Charaktere und zu viele Handlungsstränge für ein zu kurzes Buch.
Aber zuerst etwas zum Autor: Werner Gerl, Baujahr '66, Lehrer, Autor, Kabarettist *und* freier Journalist - ein kleines Multitalent also. Als unter griesgrämigen leidende Abiturientin würde ich wohl vieles für eine Unterrichtsstunde mit Werner Gerl geben, denn so rein von der Person aus scheint er doch a ganz sympathischer Kerl zu sein. Genug von den Nöten einer Schülerin, zurück zu den Werken des Autors! Seit einigen Jahren spezialisierte er sich mehr und mehr auf Krimis sowie satirische Kurzkrimis, einer davon wohl "Mord auf Entzug".
In "Mord auf Entzug" wird ein Leiter einer Entzugsklinik auf mysteriöse Weise ermordet und die witzig-spritzige Kommissarin ermittelt nun mit ihrem neuen Anhängsel (mit selten blödem Namen) Popolo auf der Spur des Mörders.
Wie man sich vorstellen kann, tauchen in einer Entzugsklinik mehr als nur drei Personen auf. Und jede Person hat eine eigene Geschichte. Genau die wollte Herr Gerl wohl einzeln ausgestalten, um sie hinterrücks zu einem "großen Ganzen" zusammenzuknoten. Guter Ansatz, Schreibstil auch angenehm, aber leider war es mir dann doch zu viel für eine gemütliche Abendlektüre. Wahrscheinlich hätte ich es als angenehmer empfunden, hätte sich diese Geschichte auf 200 Seiten mehr entfalten dürfen. Jeder Strang hatte sein eigenes Potential, doch war leider zu schnell wieder "verschwunden". Durch das parallele Nachdenken ("Hmm, wie hängt DER nun mit DEM zusammen?") ist mir der Witz zwischen den Zeilen leider auch relativ oft verloren gegangen.
Kann man lesen, wenn man auf einen schnelllebigen Kriminalroman mit bayrischer Kulisse steht - für jemanden, der lieber zwei ausführlich ausgebreitete Handlungsstänge vor sich liegen hat als fünf angeschnittene, ist "Mord auf Entzug" wohl eher ein Fehlgriff.
Aber zuerst etwas zum Autor: Werner Gerl, Baujahr '66, Lehrer, Autor, Kabarettist *und* freier Journalist - ein kleines Multitalent also. Als unter griesgrämigen leidende Abiturientin würde ich wohl vieles für eine Unterrichtsstunde mit Werner Gerl geben, denn so rein von der Person aus scheint er doch a ganz sympathischer Kerl zu sein. Genug von den Nöten einer Schülerin, zurück zu den Werken des Autors! Seit einigen Jahren spezialisierte er sich mehr und mehr auf Krimis sowie satirische Kurzkrimis, einer davon wohl "Mord auf Entzug".
In "Mord auf Entzug" wird ein Leiter einer Entzugsklinik auf mysteriöse Weise ermordet und die witzig-spritzige Kommissarin ermittelt nun mit ihrem neuen Anhängsel (mit selten blödem Namen) Popolo auf der Spur des Mörders.
Wie man sich vorstellen kann, tauchen in einer Entzugsklinik mehr als nur drei Personen auf. Und jede Person hat eine eigene Geschichte. Genau die wollte Herr Gerl wohl einzeln ausgestalten, um sie hinterrücks zu einem "großen Ganzen" zusammenzuknoten. Guter Ansatz, Schreibstil auch angenehm, aber leider war es mir dann doch zu viel für eine gemütliche Abendlektüre. Wahrscheinlich hätte ich es als angenehmer empfunden, hätte sich diese Geschichte auf 200 Seiten mehr entfalten dürfen. Jeder Strang hatte sein eigenes Potential, doch war leider zu schnell wieder "verschwunden". Durch das parallele Nachdenken ("Hmm, wie hängt DER nun mit DEM zusammen?") ist mir der Witz zwischen den Zeilen leider auch relativ oft verloren gegangen.
Kann man lesen, wenn man auf einen schnelllebigen Kriminalroman mit bayrischer Kulisse steht - für jemanden, der lieber zwei ausführlich ausgebreitete Handlungsstänge vor sich liegen hat als fünf angeschnittene, ist "Mord auf Entzug" wohl eher ein Fehlgriff.
Mittwoch, 8. März 2017
Rezension zu "Zwei Sekunden" von Christian v. Ditfurth
Nach "Heldenfabrik" begleiten wir, die
Krimi-hungrigen Leser, Kommissar de Bodts Teetrinkereien in "Zwei
Sekunden" aufs Neue. Dieses Mal geht es - neben zig Liebschaften zwischen
den Figuren - um einen Terroranschlag auf Mutti-Merkel und den namenlosen russischen
Präsidenten. Auf über 200 Kapitel nehmen uns de Bodt & Bande (nun, und die
bösen Buben halt) mit durch Berlin. In der geliebten Hauptstadt werden
plötzlich Politiker ohne Ende ermordet und keiner scheint den Fall lösen zu
können. Wahrscheinlich mehr aus Mitleid als aus Interesse bilden de Bodt und
seine Kollegen ein extra Ermittlungstrüppchen und ein Kopf-an-Kopf Rennen mit
der "eigentlichen" Ermittlungstruppe beginnt.
Entsprungen ist Kommissar de Bodt dem deutschen
Schriftsteller und Historiker Christian von Ditfurth. Dieser fühlt sich
momentan als freier Autor und Lektor in Berlin ziemlich heimisch.
Rein vom Optischen her spricht mich das Cover und Design des
Buches schon irgendwie an. Nur ist es nichts Besonderes. Muss ja auch gar nicht
sein. Gegliedert ist der Thriller in vieeeeeeeeele (hier bitte Echo einfügen)
Kapitel. Der Leser - also ich! - hängt sich nämlich nicht nur an de Bodts
Fersen, sondern auch an die der "Nebendarsteller" - de Bodt hat ein
so einnehmendes Wesen, dass man den Rest wirklich nur als Nebengedöns
bezeichnen kann. Teilweise ist das ziemlich spannend, manche Passagen hat der
Leser - also wieder ich... - ohne Gewissensbisse bloß überflogen, weil es
einfach too much war. Ich möchte keine 20 Kapitel über eine Perspektive lesen,
in der sich die Figürchen nur im Kreis drehen und nichts Neues zu passieren
scheint. Dem kommt zum Glück entgegen, dass die Kapitel bloß eine Handvoll
Seiten umfassen. In der Kürze liegt die Würze!
Das Ende wurde ziemlich dramatisch inszeniert. Und es wurde
in die Länge gezogen. Plötzlich war da auch so viel Action...irgendwie nahm es
mir jeden Bezug zur realen Welt, den ich vorher eigentlich noch hatte. Das
Szenario ist schließlich nicht mal SO unvorstellbar: Terroranschlag auf
Regierungsoberhäupter, Polizei dribbelt im Kreis und Klatschblätter ziehen die
Gesetzeshüter so richtig schön durch den Dreck. Aber gut, literarischen Welten
sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt!
Ziemlich ausgelatscht wurde auch der "Plot" an
sich. Er war so breitgelatscht, dass er gar nicht mehr überraschend war. Ja
gut, betraf auch nicht unbedingt mein Interessengebiet. Andere Leser, die
etlichen, nichtssagenden und doch so vielversprechenden Seiten über politische
Dramen etwas abgewinnen können, sind hier jedoch sehr gut beraten! Man kann es
halt nicht jedem recht machen.
Das Spannendste für mich waren übrigens die
Liebesgeschichten. Denn davon gibt es zuhauf. Herr von Ditfurth, sollte es
irgendwann mit den Kriminalromanen und Sachbüchern nicht mehr klappen,
schwenken Sie einfach auf Liebesromane um. Potential ist definitiv vorhanden!
Donnerstag, 2. März 2017
Rezension zu "Tod in den Karawanken" von Andrea Nagele
Durch unglückliche Verknüpfungen verschiedenster Ereignisse wird in "Tod in den Karawanken" ein 20 Jahre zurückliegender Mord nochmal ans Tageslicht geholt und fordert im Laufe der Handlung noch weitere Opfer.
Die Story spielt sich an verschiedenen Orten ab, hauptsächlich in Klagenfurt und in Grado, Italien. Andrea Nagele, Autorin dieses Kriminalromans, ist in diesen beiden Städten selbst beheimatet. Meiner Meinung nach wird das ziemlich deutlich, da die Schauplätze so präzise beschrieben werden, als wäre man selbst anwesend.
Das Cover ist in verschiedenen Blautönen gehalten, eher schlicht und wirkt harmonisch.
Lilo, früher von ihren Freunden "Lilofee" genannt, lebt in Trennung von ihrem Mann Hanno und genießt diese neu gewonnene Freizeit sichtlich. Als ihre Tochter Lena jedoch nicht, wie vereinbart, in Grado mit dem Bus ankommt, beginnt der Krimi und nimmt seinen Lauf. Doch nicht Lena ist etwas zugestoßen, sondern Lilos früherer Freundin Magdalena. Während Lilo immer angsteinflößendere Drohbriefe - ganz nach Klischee mit ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben - eines mittellosen, bemitleidenswerten Alkoholikers erreichen, die sie vergeblich zu verheimlichen versucht, bittet Hanno seinen alten Freund, den Polizisten Rosner, um Hilfe. Man bekommt irgendwie das Gefühl, als sei jeder zweite dort auftretende Mann ein Alkoholiker...Rosner sitzt seine Zeit in der Entzugsklinik ab, der bemitleidenswerte Alkoholiker trinkt Schnaps wie Wasser weg und Hanno greift in Stresssituationen auch gerne mal zum Gläschen. Für einen von ihnen wird der Alkohol zum tödlichen Verhängnis.
Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass mich dieses Buch so sehr in seinen Bann ziehen würde. War ich vorher noch der Meinung, auf kaum 250 Seiten könne man keine Spannung aufbauen, so hat mir Andrea Nagele definitiv das Gegenteil bewiesen. Und das hat sie so gut geschafft, dass ich auch ihre anderen Werke gerne lesen will - Erfolg auf ganzer Linie also!
Die Story spielt sich an verschiedenen Orten ab, hauptsächlich in Klagenfurt und in Grado, Italien. Andrea Nagele, Autorin dieses Kriminalromans, ist in diesen beiden Städten selbst beheimatet. Meiner Meinung nach wird das ziemlich deutlich, da die Schauplätze so präzise beschrieben werden, als wäre man selbst anwesend.
Das Cover ist in verschiedenen Blautönen gehalten, eher schlicht und wirkt harmonisch.
Lilo, früher von ihren Freunden "Lilofee" genannt, lebt in Trennung von ihrem Mann Hanno und genießt diese neu gewonnene Freizeit sichtlich. Als ihre Tochter Lena jedoch nicht, wie vereinbart, in Grado mit dem Bus ankommt, beginnt der Krimi und nimmt seinen Lauf. Doch nicht Lena ist etwas zugestoßen, sondern Lilos früherer Freundin Magdalena. Während Lilo immer angsteinflößendere Drohbriefe - ganz nach Klischee mit ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben - eines mittellosen, bemitleidenswerten Alkoholikers erreichen, die sie vergeblich zu verheimlichen versucht, bittet Hanno seinen alten Freund, den Polizisten Rosner, um Hilfe. Man bekommt irgendwie das Gefühl, als sei jeder zweite dort auftretende Mann ein Alkoholiker...Rosner sitzt seine Zeit in der Entzugsklinik ab, der bemitleidenswerte Alkoholiker trinkt Schnaps wie Wasser weg und Hanno greift in Stresssituationen auch gerne mal zum Gläschen. Für einen von ihnen wird der Alkohol zum tödlichen Verhängnis.
Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass mich dieses Buch so sehr in seinen Bann ziehen würde. War ich vorher noch der Meinung, auf kaum 250 Seiten könne man keine Spannung aufbauen, so hat mir Andrea Nagele definitiv das Gegenteil bewiesen. Und das hat sie so gut geschafft, dass ich auch ihre anderen Werke gerne lesen will - Erfolg auf ganzer Linie also!
Montag, 6. Februar 2017
Rezension zu "Wahnsinn! Das kannst du auch... leicht nähen lernen" von Sylvia Richard-Färber
Es gibt Bücher übers Nähen wie Sand am Meer. Und doch ist dieses Buch ein besonderes Sandkorn. Wieso? Weil es keine tausend Seiten mit hundert Anleitungen beinhaltet, von denen man vielleicht fünf gut findet.
Die Autorin des Buches - Die Färberin! - ist zweifelsohne eine ziemlich kreative Person. Hört man ja irgendwie auch schon aus dem Namen heraus. Wieso sollte man sonst seinen Nachnamen - im Falle der Frau Autorin "Färber" - so geschickt ausnutzen? Mit Sicherheit nicht, weil man so eine graue Maus ist, die gerne schwarz trägt. Diese Kreativität findet man geballt in diesem Schritt-für-Schritt und doch nicht Schritt-für-Schritt Buch.
Auf den ersten Blick würde man vermuten, dass es ein Buch für Kinder ist, die sich gerade an das Nähen trauen wollen. Und zum Teil stimmt das auch! Denn es soll gerade die ansprechen, die sich noch nicht so wirklich mit Schnittmustern und Fachbegriffen auskennen, jedoch kann man das Buch auch gut und gerne jemandem in die Hand drücken, der Ballkleider morgens beim ersten Kaffee näht. Denn man erhält sehr viel Inspiration, die fertigen Modelle sind, nun ja, wie soll ich sagen, bunt und frei Schnauze. Das regt einen schon zum Nachdenken, Fantasieren und Herumexperimentieren an: Diese alten Perlen der hässlichen Kette von Oma Frieda, die sie mir zu Weihnachten geschenkt hat, könnte ich doch super in ein Fadenbild einbinden und die fertige Clutch dann dieses Jahr an Oma Frieda verschenken! YES!
Man sollte sich übrigens bei der Maschinen-Einleitung nicht zu 100% auf das Buch verlassen, da Die Färberin nämlich ihr Modell dort beschreibt und eure Nähmaschine eventuell anders bedient wird, aber auch darauf wurde hingewiesen; habt einfach das Anleitungsheft eurer Nähma neben dem Buch liegen (wenn ihr gerade erst in die Nähwelt einsteigt) und es wird nichts schief gehen können.
Ich ziehe also folgendes Fazit: in einer Nährunde mit mehreren Personen unterschiedlichen Fähigkeitengrades macht es ziemlich viel Spaß, einfach mal total unkonventionell zu arbeiten. Will man jedoch alleine die ersten zögerlichen Schritte in die Welt der Stoffe laufen, so sollte man sich doch das Internet oder die Bedienungsanleitung der Nähmaschine zur Hilfe holen.
Die Autorin des Buches - Die Färberin! - ist zweifelsohne eine ziemlich kreative Person. Hört man ja irgendwie auch schon aus dem Namen heraus. Wieso sollte man sonst seinen Nachnamen - im Falle der Frau Autorin "Färber" - so geschickt ausnutzen? Mit Sicherheit nicht, weil man so eine graue Maus ist, die gerne schwarz trägt. Diese Kreativität findet man geballt in diesem Schritt-für-Schritt und doch nicht Schritt-für-Schritt Buch.
Auf den ersten Blick würde man vermuten, dass es ein Buch für Kinder ist, die sich gerade an das Nähen trauen wollen. Und zum Teil stimmt das auch! Denn es soll gerade die ansprechen, die sich noch nicht so wirklich mit Schnittmustern und Fachbegriffen auskennen, jedoch kann man das Buch auch gut und gerne jemandem in die Hand drücken, der Ballkleider morgens beim ersten Kaffee näht. Denn man erhält sehr viel Inspiration, die fertigen Modelle sind, nun ja, wie soll ich sagen, bunt und frei Schnauze. Das regt einen schon zum Nachdenken, Fantasieren und Herumexperimentieren an: Diese alten Perlen der hässlichen Kette von Oma Frieda, die sie mir zu Weihnachten geschenkt hat, könnte ich doch super in ein Fadenbild einbinden und die fertige Clutch dann dieses Jahr an Oma Frieda verschenken! YES!
Man sollte sich übrigens bei der Maschinen-Einleitung nicht zu 100% auf das Buch verlassen, da Die Färberin nämlich ihr Modell dort beschreibt und eure Nähmaschine eventuell anders bedient wird, aber auch darauf wurde hingewiesen; habt einfach das Anleitungsheft eurer Nähma neben dem Buch liegen (wenn ihr gerade erst in die Nähwelt einsteigt) und es wird nichts schief gehen können.
Ich ziehe also folgendes Fazit: in einer Nährunde mit mehreren Personen unterschiedlichen Fähigkeitengrades macht es ziemlich viel Spaß, einfach mal total unkonventionell zu arbeiten. Will man jedoch alleine die ersten zögerlichen Schritte in die Welt der Stoffe laufen, so sollte man sich doch das Internet oder die Bedienungsanleitung der Nähmaschine zur Hilfe holen.
Dienstag, 31. Januar 2017
Rezension zu "Die Küste der Freiheit" von Maria W. Peter
"Die Küste der Freiheit" von Maria W. Peter ist ein historischer Roman, wobei ich eher zur Liebesgeschichte tendieren würde, welcher sich hauptsächlich um die Auswanderung und Ansiedlung in den englischen Kolonien Nordamerikas dreht. Das Spannende hierbei ist, dass wir nicht die Rolle eines Sklaven einnehmen, auch nicht die eines reichen Schnösels, der gemütlich auf seine Plantagen starrt, nein!
Anna Hochstetter verliert Haus, Hof und Vater und soll einen Widerling heiraten. Als wäre das nicht schon genug, wird sie auch noch von einem Soldaten der Hessischen Jäger belästigt, doch dann kommt noch ein Hessischer Jägeroffizier und rettet die gute Anna. Schlussendlich verfolgt sie jedoch das Pech auf den Fersen. Ihre einzige Chance sieht sie darin, sich als Schuldmagd zu verpflichten, um nach Amerika zu gelangen. Hier nimmt ihr Leid seinen Lauf, doch wendet sich alles irgendwann zum Guten.
Auf den ersten Blick erscheint einem Maria W. Peters Werk wie ein riesiger Schinken - und, zugegeben, das ist er auch. Aber ein guter, gereifter, saftiger Schinken, mit dem man jede Sekunde genießt! Durch verschiedene Perspektiven erhaschen wir als Leser viele Einblicke, sind also nicht bloß auf Annas Gedankengut beschränkt. Und hat man einmal einen guten Lauf, liest sich das Buch fast schon zu schnell. Man kann komplett in die Geschichte eintauchen, da jede SItuation unglaublich detailliert beschrieben ist. Trotzdem lässt uns die werte Autorin noch Spielraum für eigene Ideen, was ich ziemlich wichtig finde.
Zum Lesen habe ich allerdings viel zu lange gebraucht. Und das hat einen ganz einfachen Grund: ich las bis zu einer Stelle, auf der man vor lauter Spannung lieber vorgeblättert und den Schluss gelesen hätte, und wurde dann in meinen Hoffnungen enttäuscht. Die Geschichte nahm plötzlich eine so tragische Wendung, dass ich empört das Buch weglegen musste. Ja, was fällt der Autorin eigentlich ein? Wie kann man nur SO grausam sein??
Nachdem sich alle Empörung gelegt hatte, konnte ich wieder einigermaßen neutral an die Sache rangehen. Und siehe da, es folgte Schlag auf Schlag. Ich kann ohne Übertreibungen sagen, dass all diese Plot Twists grandios eingebaut wurden, an sich ist das Buch einfach wundervoll!
Ich freue mich schon, weitere Bücher von Maria W. Peter zu lesen. Für alle, die gerne in Geschichten eintauchen und auch Liebe in historischen Schinken nicht missen wollen, gibt es wohl kaum besser gelungene Werke als "Die Küste der Freiheit".
Anna Hochstetter verliert Haus, Hof und Vater und soll einen Widerling heiraten. Als wäre das nicht schon genug, wird sie auch noch von einem Soldaten der Hessischen Jäger belästigt, doch dann kommt noch ein Hessischer Jägeroffizier und rettet die gute Anna. Schlussendlich verfolgt sie jedoch das Pech auf den Fersen. Ihre einzige Chance sieht sie darin, sich als Schuldmagd zu verpflichten, um nach Amerika zu gelangen. Hier nimmt ihr Leid seinen Lauf, doch wendet sich alles irgendwann zum Guten.
Auf den ersten Blick erscheint einem Maria W. Peters Werk wie ein riesiger Schinken - und, zugegeben, das ist er auch. Aber ein guter, gereifter, saftiger Schinken, mit dem man jede Sekunde genießt! Durch verschiedene Perspektiven erhaschen wir als Leser viele Einblicke, sind also nicht bloß auf Annas Gedankengut beschränkt. Und hat man einmal einen guten Lauf, liest sich das Buch fast schon zu schnell. Man kann komplett in die Geschichte eintauchen, da jede SItuation unglaublich detailliert beschrieben ist. Trotzdem lässt uns die werte Autorin noch Spielraum für eigene Ideen, was ich ziemlich wichtig finde.
Zum Lesen habe ich allerdings viel zu lange gebraucht. Und das hat einen ganz einfachen Grund: ich las bis zu einer Stelle, auf der man vor lauter Spannung lieber vorgeblättert und den Schluss gelesen hätte, und wurde dann in meinen Hoffnungen enttäuscht. Die Geschichte nahm plötzlich eine so tragische Wendung, dass ich empört das Buch weglegen musste. Ja, was fällt der Autorin eigentlich ein? Wie kann man nur SO grausam sein??
Nachdem sich alle Empörung gelegt hatte, konnte ich wieder einigermaßen neutral an die Sache rangehen. Und siehe da, es folgte Schlag auf Schlag. Ich kann ohne Übertreibungen sagen, dass all diese Plot Twists grandios eingebaut wurden, an sich ist das Buch einfach wundervoll!
Ich freue mich schon, weitere Bücher von Maria W. Peter zu lesen. Für alle, die gerne in Geschichten eintauchen und auch Liebe in historischen Schinken nicht missen wollen, gibt es wohl kaum besser gelungene Werke als "Die Küste der Freiheit".
Rezension zu "Jenseits des Weges" von Sonja Yoerg
"Jenseits des Weges" von Sonja Yoerg verspricht uns in erster Linie einen Roman zum Thema Selbstfindung. Dass die aber eben nicht so einfach ist wie ein Versteckspiel mit einem Elefanten, zeigt sich im in der Geschichte sowie an der Struktur im Allgemeinen.
Liz will den John Muir Trail bezwingen, um sich von ihren Problemen und der komplizierten Beziehung zu Dante, ihrem Lebenspartner, zu distanzieren und sich selber zu finden. Wie im Buch deutlich wird, hat sie schon seit ihrer Kindheit Probleme, mit sich ins Reine zu kommen - auf der einen Seite ist sie, die mit Einsamkeit aufgewachsen ist, auf der anderen Seite steht Dante, der am liebsten sofort heiraten und Kinder mit ihr kriegen würde! Ups, vielleicht nicht ganz unwichtig: Liz hat erst vor kurzem eine Abtreibung hinter sich, die sie Dante verschwiegen hat. Umso belastender wird es für sie, als er mit ihr wandern will. Das war es aber noch lange nicht! Auf dem Trail treffen sie auf durchgeknallte Typen und denken nicht mal im Traum daran, sich fachmännische Hilfe zu holen.
Genau das ist auch schon mein erster Kritikpunkt. Jeder normale Mensch hätte eine solche Wanderung nach Mord und Totschlag-Ereignissen abgebrochen, Dante und Liz machen natürlich weiter. Ein Waldbrand? Wen juckts! Diebstahl der Ausrüstung? Hm, gibt wohl Schlimmeres.
Jedoch hätten dieses unrealistische Verhalten gar nicht erst keimen müssen: meiner Meinung nach wäre es besser für das Buch geworden, hätte sich die Autorin auf wenige Themen fokussiert. In einen Selbstfindungsroman gehören so viel Drama und Action nicht rein. Hätte man es auf zwei Teile gesplittet, könnte ich nun sicherlich sagen "hmm, ja, gut, dann ist ein Buch nicht so vollgepackt", auch wäre dann das zugegebenermaßen offene Ende nicht so gravierend aufgefallen wie jetzt. Viel zu schnell findet die Wanderung ein Ende und alles ist Friede-Freude-Eierkuchen. Die Guten lieben sich, die Böösen *damdamdaaam* sitzen hinter schwedischen Gardinen. Leider blieb man auch von Überraschungen größtenteils verschont. Charakterzüge wurden viel zu früh zu sehr ausgeprägt dargestellt, als dass ihre Handlungen noch für Überraschungen gesorgt hätten.
Und...zugegeben, irgendwann ging mir auch Liz' Gewitterangst auf die Nerven.
Grundsätzlich will ich die Geschichte nicht schlecht reden - sie ließ sich flüssig lesen, ein angenehmer Schreibstil begleitete einen durchweg. Auch die Situationswechsel zwischen den Kapiteln waren nicht zu sprunghaft. Scheinbar ist es einfach eins dieser Bücher, die man entweder mögen oder nicht mögen kann - wie Puddinghaut zum Beispiel.
Liz will den John Muir Trail bezwingen, um sich von ihren Problemen und der komplizierten Beziehung zu Dante, ihrem Lebenspartner, zu distanzieren und sich selber zu finden. Wie im Buch deutlich wird, hat sie schon seit ihrer Kindheit Probleme, mit sich ins Reine zu kommen - auf der einen Seite ist sie, die mit Einsamkeit aufgewachsen ist, auf der anderen Seite steht Dante, der am liebsten sofort heiraten und Kinder mit ihr kriegen würde! Ups, vielleicht nicht ganz unwichtig: Liz hat erst vor kurzem eine Abtreibung hinter sich, die sie Dante verschwiegen hat. Umso belastender wird es für sie, als er mit ihr wandern will. Das war es aber noch lange nicht! Auf dem Trail treffen sie auf durchgeknallte Typen und denken nicht mal im Traum daran, sich fachmännische Hilfe zu holen.
Genau das ist auch schon mein erster Kritikpunkt. Jeder normale Mensch hätte eine solche Wanderung nach Mord und Totschlag-Ereignissen abgebrochen, Dante und Liz machen natürlich weiter. Ein Waldbrand? Wen juckts! Diebstahl der Ausrüstung? Hm, gibt wohl Schlimmeres.
Jedoch hätten dieses unrealistische Verhalten gar nicht erst keimen müssen: meiner Meinung nach wäre es besser für das Buch geworden, hätte sich die Autorin auf wenige Themen fokussiert. In einen Selbstfindungsroman gehören so viel Drama und Action nicht rein. Hätte man es auf zwei Teile gesplittet, könnte ich nun sicherlich sagen "hmm, ja, gut, dann ist ein Buch nicht so vollgepackt", auch wäre dann das zugegebenermaßen offene Ende nicht so gravierend aufgefallen wie jetzt. Viel zu schnell findet die Wanderung ein Ende und alles ist Friede-Freude-Eierkuchen. Die Guten lieben sich, die Böösen *damdamdaaam* sitzen hinter schwedischen Gardinen. Leider blieb man auch von Überraschungen größtenteils verschont. Charakterzüge wurden viel zu früh zu sehr ausgeprägt dargestellt, als dass ihre Handlungen noch für Überraschungen gesorgt hätten.
Und...zugegeben, irgendwann ging mir auch Liz' Gewitterangst auf die Nerven.
Grundsätzlich will ich die Geschichte nicht schlecht reden - sie ließ sich flüssig lesen, ein angenehmer Schreibstil begleitete einen durchweg. Auch die Situationswechsel zwischen den Kapiteln waren nicht zu sprunghaft. Scheinbar ist es einfach eins dieser Bücher, die man entweder mögen oder nicht mögen kann - wie Puddinghaut zum Beispiel.
Rezension zu "Die Tage, die ich dir verspreche" von Lily Oliver
"Organspender sind Glücksbringer unter unglücklichen Umständen", dieses Zitat Manfred Hinrichs beschreibt den inneren Konflikt der Protagonistin des Werkes "Die Tage, die ich dir verspreche" von Lily Oliver einwandfrei.
Gwen, gerade erst stolze Besitzerin eines neuen Herzes, hat da nämlich so ihre Probleme damit, nun mit ihrem neuen Herzchen glücklich zu werden. Sie fühlt sich schuldig am Tod des Spenders - ein Aspekt der Organspende, der in unserer Gesellschaft viel zu wenig bedacht wird. Die neue Besitzerin, die in meiner Vorstellung mittellange, rote Haare hat, plagt sich ständig mit Albträumen rum, in denen sie mögliche Spender"opfer" oder ihre Angehörigen erblickt. Das setzt ihr letztendlich so enorm zu, dass sie sich letztendlich zum Selbstmord entscheidet, wobei ihr Herz einen neuen Besitzer finden soll. Diesen findet sie scheinbar in Noah - mehr oder weniger typischer BWL-Student in München, Admin des Herzforums. Er ist nun nicht soo begeistert von Gwens Idee und will sie im Laufe des Geschehens davon abbringen.
Lily Oliver kann ich ein Talent ohne wenn und aber zusprechen: sie beschreibt die kompliziertesten Situationen, in die hoffentlich die wenigsten Menschen kommen, so klar und genau, dass man beim Lesen ins reinste Gefühlschaos gerät. Egal, in welcher Lage sich einer unserer Protagonisten gerade empfindet: ist er wütend, hätte ich gerne genauso Vasen gegen die Wand geschmettert! Versank Gwen wieder in ihren düsteren Gedanken, kam auch ich in dieser Nacht nicht mehr aus dem Grübeln heraus.
Die Gestaltung ist ziemlich interessant und beinhaltet außergewöhnliche, individuelle Elemente. Zu Beginn jedes neuen Kapitels bekommt der Leser - Ich! - die Möglichkeit, einen Post aus einem der beiden Herzforen zu lesen, als Appetithäppchen auf's Kapitel sozusagen. Das Cover passt im offensichtlichen Sinne nicht unbedingt zur Geschichte, jedoch scheint es sich um interpretationsmäßigen Spielraum: vielleicht sollen die Mohnblüten für Spenderherzen stehen, der grüne Stängel für das Leben, dass ihnen durch die neuen Träger eingehaucht wird? Ohne die Träger können sie nicht leben, sie würden eingehen. Auf die Art ist es ziemlich tiefgründig...
...sei es, wie es ist, ich kann nur jedem, der ein bisschen Interesse für das Thema "Organspende" aufbringen kann, empfehlen, dieses Werk Olivers zu lesen.
Gwen, gerade erst stolze Besitzerin eines neuen Herzes, hat da nämlich so ihre Probleme damit, nun mit ihrem neuen Herzchen glücklich zu werden. Sie fühlt sich schuldig am Tod des Spenders - ein Aspekt der Organspende, der in unserer Gesellschaft viel zu wenig bedacht wird. Die neue Besitzerin, die in meiner Vorstellung mittellange, rote Haare hat, plagt sich ständig mit Albträumen rum, in denen sie mögliche Spender"opfer" oder ihre Angehörigen erblickt. Das setzt ihr letztendlich so enorm zu, dass sie sich letztendlich zum Selbstmord entscheidet, wobei ihr Herz einen neuen Besitzer finden soll. Diesen findet sie scheinbar in Noah - mehr oder weniger typischer BWL-Student in München, Admin des Herzforums. Er ist nun nicht soo begeistert von Gwens Idee und will sie im Laufe des Geschehens davon abbringen.
Lily Oliver kann ich ein Talent ohne wenn und aber zusprechen: sie beschreibt die kompliziertesten Situationen, in die hoffentlich die wenigsten Menschen kommen, so klar und genau, dass man beim Lesen ins reinste Gefühlschaos gerät. Egal, in welcher Lage sich einer unserer Protagonisten gerade empfindet: ist er wütend, hätte ich gerne genauso Vasen gegen die Wand geschmettert! Versank Gwen wieder in ihren düsteren Gedanken, kam auch ich in dieser Nacht nicht mehr aus dem Grübeln heraus.
Die Gestaltung ist ziemlich interessant und beinhaltet außergewöhnliche, individuelle Elemente. Zu Beginn jedes neuen Kapitels bekommt der Leser - Ich! - die Möglichkeit, einen Post aus einem der beiden Herzforen zu lesen, als Appetithäppchen auf's Kapitel sozusagen. Das Cover passt im offensichtlichen Sinne nicht unbedingt zur Geschichte, jedoch scheint es sich um interpretationsmäßigen Spielraum: vielleicht sollen die Mohnblüten für Spenderherzen stehen, der grüne Stängel für das Leben, dass ihnen durch die neuen Träger eingehaucht wird? Ohne die Träger können sie nicht leben, sie würden eingehen. Auf die Art ist es ziemlich tiefgründig...
...sei es, wie es ist, ich kann nur jedem, der ein bisschen Interesse für das Thema "Organspende" aufbringen kann, empfehlen, dieses Werk Olivers zu lesen.
Rezension zu "Der König von Berlin" von Horst Evers
Der literarische König von Berlin, Horst Evers, hat mit "Der König von Berlin" einen seltsam unterhaltsamen Kriminalroman, triefend vor Satire, geschrieben. Es war das erste Buch von Evers, welches ich las, zuvor kannte ich bloß die Kurzgeschichten, die ich jedoch allesamt brilliant fand und sie regelrecht verschlungen habe.
Das Cover ist im typischen Evers-Stil, so nenne ich es jetzt mal, gehalten und hat auch tatsächlich etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun! Leider erlebt man ja viel zu oft, dass einem das Cover von wundervollen Szenen erzählen soll, während sich die Geschichte um perverse Serienmörder dreht.
Der Roman ist aus der Sicht eines unsichtbaren Dritten erzählt und dieser agile Dritte hüpft von Kapitel zu Kapitel zwischen den Personen hin und her. Das ist aber nicht schlimm, denn man hat immer genügend Zeit, um dann nicht vor dem Buch zu sitzen, mit dem Gedanken, einen Drohbrief an den Autor zu schicken, wenn er nicht bald mit diesen elenden Gedankensprüngen aufhört.
Der Hauptprotagonist tat mir zwischenzeitlich schon ganz schön leid. Es handelt sich um Hauptkommissar Lanner, das olle Landei. Der wurde von irgendeinem Kaff nach Berlin versetzt, jedoch von keinem ernst genommen. Dann plötzlich flattern ihm auf einmal drei Fälle auf den Schreibtisch - ein mysteriöser Mord, die Berliner Rattenplage und weil sich Lanner noch etwas zusätzlichen Ruhm aneignen will, möchte er in einem Zug noch den "Unfall" am alten Macchallik aufklären.
Spannung, Spiel, Satire und Kaffeevollautomaten werden euch durch diese abenteuerliche Geschichte begleiten, es lohnt sich definitiv, das Buch mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Das Cover ist im typischen Evers-Stil, so nenne ich es jetzt mal, gehalten und hat auch tatsächlich etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun! Leider erlebt man ja viel zu oft, dass einem das Cover von wundervollen Szenen erzählen soll, während sich die Geschichte um perverse Serienmörder dreht.
Der Roman ist aus der Sicht eines unsichtbaren Dritten erzählt und dieser agile Dritte hüpft von Kapitel zu Kapitel zwischen den Personen hin und her. Das ist aber nicht schlimm, denn man hat immer genügend Zeit, um dann nicht vor dem Buch zu sitzen, mit dem Gedanken, einen Drohbrief an den Autor zu schicken, wenn er nicht bald mit diesen elenden Gedankensprüngen aufhört.
Der Hauptprotagonist tat mir zwischenzeitlich schon ganz schön leid. Es handelt sich um Hauptkommissar Lanner, das olle Landei. Der wurde von irgendeinem Kaff nach Berlin versetzt, jedoch von keinem ernst genommen. Dann plötzlich flattern ihm auf einmal drei Fälle auf den Schreibtisch - ein mysteriöser Mord, die Berliner Rattenplage und weil sich Lanner noch etwas zusätzlichen Ruhm aneignen will, möchte er in einem Zug noch den "Unfall" am alten Macchallik aufklären.
Spannung, Spiel, Satire und Kaffeevollautomaten werden euch durch diese abenteuerliche Geschichte begleiten, es lohnt sich definitiv, das Buch mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Rezension zu "Kein Sommer ohne Liebe" von Mary Kay Andrews
Irgendwie soll man ja doch immer mit den guten Dingen beginnen, aber leider ist der erste Gedanke, der mir zu "Kein Sommer ohne Liebe" durch den Kopf geht, folgender: "Ja, wieso erinnert mich das denn so stark an 'Nur einen Horizont entfernt'? Es ist doch immerhin eine andere Autorin!" - aber dazu später mehr.
"Kein Sommer ohne Liebe" erzählt uns die Lebens- und Leidens- UND Liebesgeschichte des Locationscouts Greer. Greer durchlebt gerade eine ziemliche Flaute im Leben: Mutti tot, Omi verzockt ihr Taschengeld bei einer App, nach ihrem egoistischem Ex gab es liebesmäßig nun auch keinen Supergau mehr und sollte sie ihren nächsten Job verhunzen, sollte sie sich so langsam mal mit den Formularen zur Beantragung staatlicher Leistungen auseinandersetzen. Genau um diesen Job geht es! Greer soll sich mit ein paar Arschlöchern aus der Filmbranche auseinandersetzen und eine passende Umgebung für den nächsten Film finden. Nach einer schweißtreibenden, tagelangen Suche entlang der Küste stößt sie mehr per Zufall auf einen beinahe magischen Ort namens Cypress Key. Während sie voller Inbrunst davon überzeugt ist, dass der Film das BESTE ist, was der Stadt je hätte passieren können, sehen die Bewohner es eher mit der Flinte in der Hand und auf der Türschwelle stehend. Aber, wie heißt es so schön? Gegensätze ziehen sich an!
Ich kenne kein anderes Werk von Mary K. Andrews, jedoch würde ich darauf schließen, dass alle anderen genauso kitschig sind. Amerikanische Klischeeromane setzen sich wie folgt zusammen: 1/3 gebührt der Romantik, 1/3 der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit verschiedener Protagonisten (so, dass man auf alle Fälle Mitleid zum Charakter aufbaut - man soll ihn aber nicht als Psychopathen ansehen, weil er mit vier aus Versehen das Haus bei einer Familienfeier abgefackelt hat und er der einzig überlebende Müller/Meier/Schulze ist) und die restlichen 33,33 Prozent befassen sich dann noch mit der Rahmenstory. Diese ist als einzige variabel.
Anhand des Titels würde ich mir das Buch in einer Buchhandlung sicherlich nicht kaufen, so viel steht fest. Er klingt, als sei unsere liebe Protagonistin DIE selbstbewusste Aufreißerin schlechthin... und ihr letzter Mann war jedoch der egozentrische Anwalt, der sie mit seiner Therapeutin betrogen hat....und sie lässt sich natürlich bis heute Schuldgefühle einreden. Ja. Erfolg auf ganzer Linie, wie ihr seht. Manchmal sind die deutschen Titel eben doch zum Scheitern verurteilt.
Bei der Gestaltung hat man allerdings nichts in den Sand gesetzt, muss ich sagen! Im ganzen Buch verteilt findet man kleine Palmen und Strandstühle, mein Klischee liebender Teil hat sofort gequiekt: "OHH MEIN GOTT! SOOOOO SÜß!!!". Auch das Cover wirkt authentisch, nur gibt er nicht uuuunbedingt die Handlung wider. Aber wozu auch?
Irgendwie lohnt es sich einfach nicht so ganz, diese Rezension hier auszuschmücken. Dieses Buch wird für mich kein Ratgeber fürs Leben, es zu lesen war ganz nett - ich konnte nebenbei entspannt in der Sonne liegen (also hier die Entwarnung: es ist nicht zu komplex) und an der Bräunung meiner Vampirhaut arbeiten. Vielleicht bin ich nebenbei mal weggedöst. Aber nur vielleicht.
Für jede Powerfrau da draußen also ein Muss, am besten kauft ihr euch direkt dazu eine Vitrine, in der ihr das Buch deponieren könnt, um es euren Klatschtanten beim nächsten Kaffee vorzuführen. Auf alle Fälle wird das Buch genug Gesprächsstoff bieten - jeder Stereotyp dieser Gesellschaft hat da seinen Auftritt!
"Kein Sommer ohne Liebe" erzählt uns die Lebens- und Leidens- UND Liebesgeschichte des Locationscouts Greer. Greer durchlebt gerade eine ziemliche Flaute im Leben: Mutti tot, Omi verzockt ihr Taschengeld bei einer App, nach ihrem egoistischem Ex gab es liebesmäßig nun auch keinen Supergau mehr und sollte sie ihren nächsten Job verhunzen, sollte sie sich so langsam mal mit den Formularen zur Beantragung staatlicher Leistungen auseinandersetzen. Genau um diesen Job geht es! Greer soll sich mit ein paar Arschlöchern aus der Filmbranche auseinandersetzen und eine passende Umgebung für den nächsten Film finden. Nach einer schweißtreibenden, tagelangen Suche entlang der Küste stößt sie mehr per Zufall auf einen beinahe magischen Ort namens Cypress Key. Während sie voller Inbrunst davon überzeugt ist, dass der Film das BESTE ist, was der Stadt je hätte passieren können, sehen die Bewohner es eher mit der Flinte in der Hand und auf der Türschwelle stehend. Aber, wie heißt es so schön? Gegensätze ziehen sich an!
Ich kenne kein anderes Werk von Mary K. Andrews, jedoch würde ich darauf schließen, dass alle anderen genauso kitschig sind. Amerikanische Klischeeromane setzen sich wie folgt zusammen: 1/3 gebührt der Romantik, 1/3 der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit verschiedener Protagonisten (so, dass man auf alle Fälle Mitleid zum Charakter aufbaut - man soll ihn aber nicht als Psychopathen ansehen, weil er mit vier aus Versehen das Haus bei einer Familienfeier abgefackelt hat und er der einzig überlebende Müller/Meier/Schulze ist) und die restlichen 33,33 Prozent befassen sich dann noch mit der Rahmenstory. Diese ist als einzige variabel.
Anhand des Titels würde ich mir das Buch in einer Buchhandlung sicherlich nicht kaufen, so viel steht fest. Er klingt, als sei unsere liebe Protagonistin DIE selbstbewusste Aufreißerin schlechthin... und ihr letzter Mann war jedoch der egozentrische Anwalt, der sie mit seiner Therapeutin betrogen hat....und sie lässt sich natürlich bis heute Schuldgefühle einreden. Ja. Erfolg auf ganzer Linie, wie ihr seht. Manchmal sind die deutschen Titel eben doch zum Scheitern verurteilt.
Bei der Gestaltung hat man allerdings nichts in den Sand gesetzt, muss ich sagen! Im ganzen Buch verteilt findet man kleine Palmen und Strandstühle, mein Klischee liebender Teil hat sofort gequiekt: "OHH MEIN GOTT! SOOOOO SÜß!!!". Auch das Cover wirkt authentisch, nur gibt er nicht uuuunbedingt die Handlung wider. Aber wozu auch?
Irgendwie lohnt es sich einfach nicht so ganz, diese Rezension hier auszuschmücken. Dieses Buch wird für mich kein Ratgeber fürs Leben, es zu lesen war ganz nett - ich konnte nebenbei entspannt in der Sonne liegen (also hier die Entwarnung: es ist nicht zu komplex) und an der Bräunung meiner Vampirhaut arbeiten. Vielleicht bin ich nebenbei mal weggedöst. Aber nur vielleicht.
Für jede Powerfrau da draußen also ein Muss, am besten kauft ihr euch direkt dazu eine Vitrine, in der ihr das Buch deponieren könnt, um es euren Klatschtanten beim nächsten Kaffee vorzuführen. Auf alle Fälle wird das Buch genug Gesprächsstoff bieten - jeder Stereotyp dieser Gesellschaft hat da seinen Auftritt!
Rezension zu "Das Beste, was wir tun können, ist Nichts" von Björn Kern
Und trotzdem fange ich mit den positiven Aspekten an!
"Das Beste, was wir tun können, ist nichts", geschrieben von einem Autor, der so sehr ins Leben der Modernen Gesellschaft eingespannt war, dass er die eigentliche Schönheit unseres Daseins ganz aus den Augen verlor und sie folglich jeder einzelnen Person in seiner Umgebung irgendwie auf die Nase binden wollte.
Viel zu sagen gibt es nicht, denn umso mehr ich hier schreibe, desto weniger Zeit habe ich letztlich, um nichts zu tun ;-)
An sich herrscht anfangs ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den kurzen Kapiteln; es scheint, als wolle uns Herr Kern kleine Weisheiten zwischen den Zeilen mit auf den Weg geben, um nicht irgendwann wie er zu enden. Also vor seiner unglaublichen Transformation zum allwissenden Nichtstuer. Mit Witz wird man durch die Seiten geführt, nach den ersten Geschichten fand ich das Buch schon wirklich toll und unterhaltsam - und ich dachte mir: "Mensch, DER hat es verstanden!"
Leider währte diese Meinung nicht allzu lange an, denn auch, wenn seine Kernaussagen überwiegend wahr sind, so werden sie nicht "wahrer", wenn sie noch in drölf anderen Erzählungen auftauchen. Ein weiteres Kontra ist in meinen Augen die sture Subjektivität. Mag ja sein, dass diese Person eine bestimmte gesellschaftliche Norm nicht "versteht" oder akzeptieren will - trotzdem kann man sie tolerieren.
Irgendwie erschien mir das komplette Buch zum Schluss hin nur noch wie eine Zusammenfassung mehrerer Ausgaben diverser Minimalismus-Lifestyle-Zeitschriften.Wenn ihr mal per Zufall über dieses Buch stolpert, so könnt ihr ruhigen Gewissens einen Blick hinein werfen, genauso gut aber auch mal alle Fünfe grade sein lassen, wie es so schön heißt.
"Das Beste, was wir tun können, ist nichts", geschrieben von einem Autor, der so sehr ins Leben der Modernen Gesellschaft eingespannt war, dass er die eigentliche Schönheit unseres Daseins ganz aus den Augen verlor und sie folglich jeder einzelnen Person in seiner Umgebung irgendwie auf die Nase binden wollte.
Viel zu sagen gibt es nicht, denn umso mehr ich hier schreibe, desto weniger Zeit habe ich letztlich, um nichts zu tun ;-)
An sich herrscht anfangs ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den kurzen Kapiteln; es scheint, als wolle uns Herr Kern kleine Weisheiten zwischen den Zeilen mit auf den Weg geben, um nicht irgendwann wie er zu enden. Also vor seiner unglaublichen Transformation zum allwissenden Nichtstuer. Mit Witz wird man durch die Seiten geführt, nach den ersten Geschichten fand ich das Buch schon wirklich toll und unterhaltsam - und ich dachte mir: "Mensch, DER hat es verstanden!"
Leider währte diese Meinung nicht allzu lange an, denn auch, wenn seine Kernaussagen überwiegend wahr sind, so werden sie nicht "wahrer", wenn sie noch in drölf anderen Erzählungen auftauchen. Ein weiteres Kontra ist in meinen Augen die sture Subjektivität. Mag ja sein, dass diese Person eine bestimmte gesellschaftliche Norm nicht "versteht" oder akzeptieren will - trotzdem kann man sie tolerieren.
Irgendwie erschien mir das komplette Buch zum Schluss hin nur noch wie eine Zusammenfassung mehrerer Ausgaben diverser Minimalismus-Lifestyle-Zeitschriften.Wenn ihr mal per Zufall über dieses Buch stolpert, so könnt ihr ruhigen Gewissens einen Blick hinein werfen, genauso gut aber auch mal alle Fünfe grade sein lassen, wie es so schön heißt.
Rezension zu "Meditation" von Ulrich Hoffmann
...und das selbst auf dem Weg zur Arbeit! "Meditation" von Ulrich Hoffmann ist nicht nur für Anfänger geeignet - auch Menschen, die nur auf der Suche nach neuen Übungen zum Finden des inneren Gleichgewichts sind, werden in diesem Buch fündig.
Gestalterisch macht dieses Buch auch echt was her! Nicht zu klein, nicht zu groß, passend illustriert und um seine eigenen Erlebnisse festzuhalten - klappte die Übung gut? Wie hast du dich dabei gefühlt? - kann man die dazu gegebenen Flächen nutzen.
Zwar habe ich nicht alle Übungen dieses Werkes getestet, aber fest steht, dass sie tatsächlich helfen zu entspannen. Für jede Situation ist eine Übung dabei: ob auf dem Weg zur Arbeit, am morgigen Frühstückstisch oder einfach im Büro, ich habe mir Meditation wirklich nicht so wandelbar und vielfältig vorgestellt.
Um auch wirklich sein inneres "Ich" zu finden, kann man einen im Buch zu findenden "Trainingsplan" ausfüllen, das hilft nicht nur der Regelmäßigkeit, sondern man verliert auch nicht den Überblick. Quasi kann man es als seine kleine - oder große, je nach Übung - tägliche Pause betrachten.
Viele Übungen sind ziemlich tiefgreifend, regen einen zum Denken an. Man bekommt dabei ein ganz besonderes Gefühl, wenn man eine solche Übung erfolgreich verändert hat.
Somit kann ich eigentlich nur jedem, der es schon immer mal ausprobieren wollte, ans Herz legen, mal einen Blick in dieses Buch zu werfen. Und wenn ihr Meditation für Unfug haltet - so, wie ich es vor diesem Buch tat - so werdet ihr eure Meinung sicherlich danach ändern.
Gestalterisch macht dieses Buch auch echt was her! Nicht zu klein, nicht zu groß, passend illustriert und um seine eigenen Erlebnisse festzuhalten - klappte die Übung gut? Wie hast du dich dabei gefühlt? - kann man die dazu gegebenen Flächen nutzen.
Zwar habe ich nicht alle Übungen dieses Werkes getestet, aber fest steht, dass sie tatsächlich helfen zu entspannen. Für jede Situation ist eine Übung dabei: ob auf dem Weg zur Arbeit, am morgigen Frühstückstisch oder einfach im Büro, ich habe mir Meditation wirklich nicht so wandelbar und vielfältig vorgestellt.
Um auch wirklich sein inneres "Ich" zu finden, kann man einen im Buch zu findenden "Trainingsplan" ausfüllen, das hilft nicht nur der Regelmäßigkeit, sondern man verliert auch nicht den Überblick. Quasi kann man es als seine kleine - oder große, je nach Übung - tägliche Pause betrachten.
Viele Übungen sind ziemlich tiefgreifend, regen einen zum Denken an. Man bekommt dabei ein ganz besonderes Gefühl, wenn man eine solche Übung erfolgreich verändert hat.
Somit kann ich eigentlich nur jedem, der es schon immer mal ausprobieren wollte, ans Herz legen, mal einen Blick in dieses Buch zu werfen. Und wenn ihr Meditation für Unfug haltet - so, wie ich es vor diesem Buch tat - so werdet ihr eure Meinung sicherlich danach ändern.
Rezension zu "Ausradiert" von Martin S. Burkhardt
Wahrscheinlich sollte man eine Rezension, die sich um so ein komplexes Thema dreht, nicht mit einem Imbisswagen beginnen. Aber der Betreiber dieses Wagens muss schon ein ganz schönes Zentrum sein, nachdem sich die Protagonisten nach ihren heldenhaften Taten bei ihm stärken. So viel wollte ich bloß mal gesagt haben – hoffentlich werde ich nie an ihm vorbeikommen.
In „Ausradiert“ werden Menschen wie du und ich plötzlich von all ihren Freunden, Verwandten und Kollegen vergessen; sie erinnern sich einfach nicht mehr an dich! Und es könnte dich jederzeit treffen. Nicht nur, dass dich jeder für verrückt halten würde, sobald du ihm deine Geschichte erzählst, nein! Die mordlustigen Schattenwesen, welche ziemlich streng riechen, und deren regelmäßige Besuche sind inklusive.
Moritz ist einer dieser Vergessenen. Keiner scheint ihn zu verstehen oder helfen zu wollen, bis auf seinen neuen Nachbarn. Zusammen mit Gleichgesinnten versucht Moritz letztendlich, sein altes Leben zurückzuerlangen – doch das ist mit allerhand Komplikationen verbunden.
In kein literarisches Genre kann ich dieses Buch einbetten, man bekommt einfach von allem etwas. So kann eigentlich niemand sagen, dass das Buch nichts für ihn wäre. In Worte gefasste Splatter-Elemente, ein bisschen Fantasy, irgendwie auch Tragik, dies alles untermalt mit den Farben eines Romans und last but not least erhält der Leser auch noch die Quintessenz einer prickelnden Romanze! Wer gerne rätselt, kommt hier auch voll auf seine Kosten; im Laufe der Zeit habe ich unzählige Theorien aufgestellt, wie sich diese Unlogik zu etwas halbwegs logischem biegen ließe. (Leider ohne Erfolg, auf dieses Ende wäre ich nie gekommen.)
Und noch nicht genug damit, dass es so ein umfangreiches Buch ist, welches jedes Thema einmal aufgreift – Martin S. Burkhardt schafft es mal wieder, den Leser zum Nachdenken zu animieren. Zum intensiven Sinnieren, sofern man sich auf diese Gedankenreise einlassen will. Letztendlich ist es wieder eine Geschichte, die so unglaublich und fiktiv scheint, aber doch der Wahrheit entsprechen könnte. Denn keiner von uns kann das Gegenteil beweisen, besonders diese Gedankenspiele faszinieren mich an seinen Geschichten.
Auch muss man – zum Glück! – keine Angst vor charakterlosen Protagonisten haben, die einem während des Lesens schon mal zum genervten Aufstöhnen bringen können. Unser lieber, netter Moritz wird uns genügend vorgestellt und eigentlich kann man gar nicht anders, als ihn zu mögen. Wir erfahren viele nebensächliche Dinge, die mich immer ziemlich freuen. So mag ich es zum Beispiel zu wissen, wie die Wohnung einer Person eingerichtet ist. Wie er sein Bier am liebsten trinkt. Oder auch, wie das Duschbad seiner Ex roch. Es fällt einem einfach leichter, sich in die Situationen hineinzuversetzen und mitzuerleben.
Ich kann euch, werte Leser dieser Rezension, nur ans Herz legen, dieses Buch zur Hand zu nehmen. Bereuen werdet ihr es jedenfalls nicht, so viel steht fest!
Rezension zu "Rentierköttel" von Lars Simon
Der dritte Teil einer Tierkottriologie, in der es sich leider nicht hauptsächlich um Kot dreht. Wäre ja auch zu einfach und durchschaubar gewesen.
Ich startete direkt mit dem dritten Teil, was an sich auch nicht problematisch ist, denn ich finde mich schnell in eine Geschichte ein. Bloß hatte ich dieses mal das Problem, dass ich die Geschichte an sich zwar echt gut fand, der Hauptcharakter aber irgendwie so 0 Charakter hatte, ne. Sein bester, kulturell interessierter Freund Rainer - jawoll, der hätte schon viel mehr das Zeug zum Protagonisten als der gute Torsten. Aber nun möchte ich auch nicht alles schwarzmalen, denn ich kenne die Vorgänger nicht.
Erstmal zur Geschichte! Torsten. Schwer verliebt. Eine Lusche von einem Mann. Kommt aus Deutschland. Kauft sich eine Bruchbude, um seiner Liebe zu imponieren. Besagte Liebe ist ahnungslos. Torstens soziales Umfeld ist schräg. Echt crazy. BFFALN - best friends forever and longer, ne! - ist der Rainer. Rainer verliebt sich in eine Feministin. Rainer und Torsten wollen Torstens Liebe suchen. Die ist irgendwie verschollen. Rainer will 'nen Kulturkurs machen. Der Kulturkurs ist belegt von durchgeknallten Idioten, die sie letztendlich im Camp festhalten. Ach ja, dann gibt es da natürlich noch die formschönen Rentierköttelchen.
Alles in Allem ist es echt ein verrückter Roman. Es passieren die durchgedrehtesten Sachen und trotzdem ließen sich die ersten 2/3 echt nur sehr langsam lesen.
Ich startete direkt mit dem dritten Teil, was an sich auch nicht problematisch ist, denn ich finde mich schnell in eine Geschichte ein. Bloß hatte ich dieses mal das Problem, dass ich die Geschichte an sich zwar echt gut fand, der Hauptcharakter aber irgendwie so 0 Charakter hatte, ne. Sein bester, kulturell interessierter Freund Rainer - jawoll, der hätte schon viel mehr das Zeug zum Protagonisten als der gute Torsten. Aber nun möchte ich auch nicht alles schwarzmalen, denn ich kenne die Vorgänger nicht.
Erstmal zur Geschichte! Torsten. Schwer verliebt. Eine Lusche von einem Mann. Kommt aus Deutschland. Kauft sich eine Bruchbude, um seiner Liebe zu imponieren. Besagte Liebe ist ahnungslos. Torstens soziales Umfeld ist schräg. Echt crazy. BFFALN - best friends forever and longer, ne! - ist der Rainer. Rainer verliebt sich in eine Feministin. Rainer und Torsten wollen Torstens Liebe suchen. Die ist irgendwie verschollen. Rainer will 'nen Kulturkurs machen. Der Kulturkurs ist belegt von durchgeknallten Idioten, die sie letztendlich im Camp festhalten. Ach ja, dann gibt es da natürlich noch die formschönen Rentierköttelchen.
Alles in Allem ist es echt ein verrückter Roman. Es passieren die durchgedrehtesten Sachen und trotzdem ließen sich die ersten 2/3 echt nur sehr langsam lesen.
Rezension zu "Kobra Bar" von SIna Graßhof
"Kobra Bar" von Sina Graßhof ist an sich ein gutes Buch. Ich meine, wir bekommen sogar Einblicke in die Zahnschmerzen des Komissars. Das kann man nicht von jedem Krimi behaupten. In diesem Sinne: die Autorin hat wahrscheinlich keine wirklich guten Erfahrungen mit Wurzelbehandlungen gemacht. Das tut mir wirklich leid.
Bevor ich euch jedoch meine Meinung ausführlichst schildere, kommen wir einfach mal zum Inhalt.
Die Kobra Bar - ein Abend wie jeder andere. Und doch so anders. Menschenmassen feiern ausgelassen, treffen sich auf einen Drink am Abend, schauen der hübschen Kellnerin hinterher. Oder schicken Auftragskiller, um mehrere Männer zu erschießen. Oder übergeben einen Koffer voller Geld an die extravagante Kellnerdame. Bloß doof, dass diese am Abend die Bar ohne den besagten Koffer verlässt - welcher stattdessen in die Wohnung eines jungen Paares wandert. Sie wollen diesen grässlichen Abend vergessen, einfach Abstand gewinnen, sich eine lange Auszeit nehmen. Sie wollen Flüchten. Sie haben Angst. Vor wem oder was, das wissen sie nicht. Aber sie trauen sich nicht mehr nach Deutschland zurück.
Verzwickt und verwickelt über tausend Connections lernt man in "Kobra Bar" sehr viele Personen kennen. leider kann man zu kaum einer Person eine richtige Beziehung aufbauen; man erfährt einfach zu wenig. Außer über den Komissar mit der Wurzelbehandlung. Der tat mir leid.
Besonders zu Kalle und Fanny konnte ich mir einfach keine Meinung bilden, da diese in den Kapiteln der "Flucht" keinen einzigen Satz in Anwesenheit des Lesers verloren. Man war nur ein stummer Beobachter. Dass diese beiden Personen dann am Ende der Mittelpunkt des Finales waren, ist echt schade gewesen - für mich hatte das Buch dadurch einfach keinen Höhepunkt. Natürlich waren bestimmte Passagen spannend, man wollte erfahren, wie alles zusammenpasst, aber zum Schluss klappte ich das Werk doch etwas enttäuscht zu. Irgendwie zu viel und doch zu einfach. Das Ende zu unklar. Es fehlte mir einfach zu viel.
Aber mal zum Äußeren! Das Cover finde ich persönlich sehr schön - ich denke, es soll die charmante und doch diabolische Kellnerin darstellen. Nicht zu viel und atmosphärisch passend. Das trifft auch auf die Rechtschreibung zu: davon findet man im Buch nicht zu viel! Überall im Buch werden Wörter sinnlos ge-trennt. Manche Ausdrücke sind etwas fehl am Platz, den Schreibstil empfand ich nicht unbedingt als angenehm.
Für die Story hätte ich mir gut 100 oder 150 Seiten mehr gewünscht. Aber nur unter der Bedingung, dann auch eine tiefer reichende Geschichte serviert zu bekommen. Manche Dinge standen zum Schluss einfach in der Luft und der Ermittler war so mit Klischees überladen, dass der Ärmste schon gar keine ruhige Nacht mehr fand. Mal wurde er angeschossen, wie ein Märtyrer raffte er sich aber wieder auf und schuftet Nacht für Nacht durch, hat ein kleines Alkoholproblem und ist der unwiderstehliche Single - der das Puzzle nach Tagen (Wochen?) der Tatenlosigkeit wie aus dem Stegreif zusammensetzt. Aber nach der Wurzelbehandlung nimmt er sich erstmal den Rest des Tages frei.
Bevor ich euch jedoch meine Meinung ausführlichst schildere, kommen wir einfach mal zum Inhalt.
Die Kobra Bar - ein Abend wie jeder andere. Und doch so anders. Menschenmassen feiern ausgelassen, treffen sich auf einen Drink am Abend, schauen der hübschen Kellnerin hinterher. Oder schicken Auftragskiller, um mehrere Männer zu erschießen. Oder übergeben einen Koffer voller Geld an die extravagante Kellnerdame. Bloß doof, dass diese am Abend die Bar ohne den besagten Koffer verlässt - welcher stattdessen in die Wohnung eines jungen Paares wandert. Sie wollen diesen grässlichen Abend vergessen, einfach Abstand gewinnen, sich eine lange Auszeit nehmen. Sie wollen Flüchten. Sie haben Angst. Vor wem oder was, das wissen sie nicht. Aber sie trauen sich nicht mehr nach Deutschland zurück.
Verzwickt und verwickelt über tausend Connections lernt man in "Kobra Bar" sehr viele Personen kennen. leider kann man zu kaum einer Person eine richtige Beziehung aufbauen; man erfährt einfach zu wenig. Außer über den Komissar mit der Wurzelbehandlung. Der tat mir leid.
Besonders zu Kalle und Fanny konnte ich mir einfach keine Meinung bilden, da diese in den Kapiteln der "Flucht" keinen einzigen Satz in Anwesenheit des Lesers verloren. Man war nur ein stummer Beobachter. Dass diese beiden Personen dann am Ende der Mittelpunkt des Finales waren, ist echt schade gewesen - für mich hatte das Buch dadurch einfach keinen Höhepunkt. Natürlich waren bestimmte Passagen spannend, man wollte erfahren, wie alles zusammenpasst, aber zum Schluss klappte ich das Werk doch etwas enttäuscht zu. Irgendwie zu viel und doch zu einfach. Das Ende zu unklar. Es fehlte mir einfach zu viel.
Aber mal zum Äußeren! Das Cover finde ich persönlich sehr schön - ich denke, es soll die charmante und doch diabolische Kellnerin darstellen. Nicht zu viel und atmosphärisch passend. Das trifft auch auf die Rechtschreibung zu: davon findet man im Buch nicht zu viel! Überall im Buch werden Wörter sinnlos ge-trennt. Manche Ausdrücke sind etwas fehl am Platz, den Schreibstil empfand ich nicht unbedingt als angenehm.
Für die Story hätte ich mir gut 100 oder 150 Seiten mehr gewünscht. Aber nur unter der Bedingung, dann auch eine tiefer reichende Geschichte serviert zu bekommen. Manche Dinge standen zum Schluss einfach in der Luft und der Ermittler war so mit Klischees überladen, dass der Ärmste schon gar keine ruhige Nacht mehr fand. Mal wurde er angeschossen, wie ein Märtyrer raffte er sich aber wieder auf und schuftet Nacht für Nacht durch, hat ein kleines Alkoholproblem und ist der unwiderstehliche Single - der das Puzzle nach Tagen (Wochen?) der Tatenlosigkeit wie aus dem Stegreif zusammensetzt. Aber nach der Wurzelbehandlung nimmt er sich erstmal den Rest des Tages frei.
Rezension zu "Lauras letzte Party" von J. K. Johansson
Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch "Lauras letzte Party" von J. K. Johansson lesen.
Die sechzehnjährige Laura verschwindet während einer Party spurlos und die wildesten Gerüchte entfesseln sich um ihren Verbleib oder mögliche Täter. Miia, damals Internetermittlerin, heute Schulpsychologin in ihrer kleinen Heimatstadt, geht der Fall sehr an die Nieren, da er deutliche Parallelen zum Verschwinden ihrer Schwester vor 20 Jahren aufweist.
Beziehungen zueinander und überhaupt der menschliche Umgang miteinander spielen in dem Buch eine große Rolle. Ein Ehepaar, welches trotz etlicher Hormonbehandlungen keine Kinder bekommen kann, eine Pädagogin, die sich von ihrer Internetsucht erholt und sofort wieder in Tiefen des WWWs geworfen wird, ihre Unfähigkeit, eine Beziehung zu führen, den absurden Freundeskreis und mürrische Teenager, es ist wirklich jedes Thema aufgegriffen worden, welches im 21. Jahrhundert eine Rolle spielt.
An sich erzählt die Geschichte von nichts Neuem - Vermisstenfall, ehemalige Beamtin ermittelt auf eigene Faust, Journalist löst den Fall dann beinahe heroisch. Für meinen Geschmack kamen hier zu viele Personen am Anfang vor, fast alle fanden bis jetzt einen mehr oder weniger guten Platz im Plot Twist - da das Buch der Auftakt zu einer Triologie ist, vermute ich, dass auch noch die restlichen ihre Stelle zugewiesen bekommen werden.
Wenn man nicht vertraut mit nordischen Namen ist, könnte es anfangs ein kleines Amüsement sein, sich durch die mit Vokalen vollgestopfen Namen zu schmökern, viele Namen ähneln sich, Absicht oder Zufall? Falls es ein Zufall ist, wirkt er für meinen Geschmack störend, da man unbeabsichtigt Charakterzüge verwechseln kann.
Sehr "nett" fand ich es von Johansson, dass sie in die letzten Zeilen noch mal eine Bombe hochgehen ließ. Boom, illegale Eizellenspende mit mörderischen Folgen. Fand ich jetzt nicht soo schnieke, da ich die anderen beiden Bücher nicht hier habe und nun schmoren muss, bis ich auch die verschlingen kann!
Der Anfang wirkte etwas schleppend, logisch, auf den ersten 50-70 Seiten passiert eh nie was, man muss ja erstmal in die Situation finden, obwohl ich sagen muss, dass ich manche Charaktere erst zum Schluss in ihrer Position sah. Aber, keine Sorge, zukünftige Leser von "Lauras letzte Party" - auch, wenn ihr euch in dem Wissen suhlt, einen Charakter richtig eingeschätzt zu haben, so irrt ihr euch leider, denn das Buch scheut nicht davor, mit einem Satz ebendiese Sicherheit auszulöschen.
Fazit: Spannender und abwechslungsreicher Kriminalroman, der von jedem Genre etwas beinhaltet und zudem noch sehr in das elektronische Zeitalter passt. Leseempfehlung? Natürlich!
Die sechzehnjährige Laura verschwindet während einer Party spurlos und die wildesten Gerüchte entfesseln sich um ihren Verbleib oder mögliche Täter. Miia, damals Internetermittlerin, heute Schulpsychologin in ihrer kleinen Heimatstadt, geht der Fall sehr an die Nieren, da er deutliche Parallelen zum Verschwinden ihrer Schwester vor 20 Jahren aufweist.
Beziehungen zueinander und überhaupt der menschliche Umgang miteinander spielen in dem Buch eine große Rolle. Ein Ehepaar, welches trotz etlicher Hormonbehandlungen keine Kinder bekommen kann, eine Pädagogin, die sich von ihrer Internetsucht erholt und sofort wieder in Tiefen des WWWs geworfen wird, ihre Unfähigkeit, eine Beziehung zu führen, den absurden Freundeskreis und mürrische Teenager, es ist wirklich jedes Thema aufgegriffen worden, welches im 21. Jahrhundert eine Rolle spielt.
An sich erzählt die Geschichte von nichts Neuem - Vermisstenfall, ehemalige Beamtin ermittelt auf eigene Faust, Journalist löst den Fall dann beinahe heroisch. Für meinen Geschmack kamen hier zu viele Personen am Anfang vor, fast alle fanden bis jetzt einen mehr oder weniger guten Platz im Plot Twist - da das Buch der Auftakt zu einer Triologie ist, vermute ich, dass auch noch die restlichen ihre Stelle zugewiesen bekommen werden.
Wenn man nicht vertraut mit nordischen Namen ist, könnte es anfangs ein kleines Amüsement sein, sich durch die mit Vokalen vollgestopfen Namen zu schmökern, viele Namen ähneln sich, Absicht oder Zufall? Falls es ein Zufall ist, wirkt er für meinen Geschmack störend, da man unbeabsichtigt Charakterzüge verwechseln kann.
Sehr "nett" fand ich es von Johansson, dass sie in die letzten Zeilen noch mal eine Bombe hochgehen ließ. Boom, illegale Eizellenspende mit mörderischen Folgen. Fand ich jetzt nicht soo schnieke, da ich die anderen beiden Bücher nicht hier habe und nun schmoren muss, bis ich auch die verschlingen kann!
Der Anfang wirkte etwas schleppend, logisch, auf den ersten 50-70 Seiten passiert eh nie was, man muss ja erstmal in die Situation finden, obwohl ich sagen muss, dass ich manche Charaktere erst zum Schluss in ihrer Position sah. Aber, keine Sorge, zukünftige Leser von "Lauras letzte Party" - auch, wenn ihr euch in dem Wissen suhlt, einen Charakter richtig eingeschätzt zu haben, so irrt ihr euch leider, denn das Buch scheut nicht davor, mit einem Satz ebendiese Sicherheit auszulöschen.
Fazit: Spannender und abwechslungsreicher Kriminalroman, der von jedem Genre etwas beinhaltet und zudem noch sehr in das elektronische Zeitalter passt. Leseempfehlung? Natürlich!
Rezension zu "Absurde Menschheit: oder Was Voyager eigentlich über die Menschheit hätte berichten sollen" von Gard Meneberg
Es war das erste mal seit langer Zeit, dass ich einem Buch regelrecht ausgewichen bin. Vielleicht kennt das der ein oder andere ja: man hat ein neues Buch - "Absurde Menschheit" gewann ich im Rahmen einer Leserunde - und beginnt, es ambitioniert und gut gelaunt zu lesen. Es kann immer wieder vorkommen, dass man von einem Buch nicht sofort auf den ersten 20 Seiten vor Begeisterung Luftsprünge macht. In diesem Fall zählt dieses Buch dann zu den Ach, ein Buch wird ja auch erst nach ~50 Seiten spannend. Geduld.
Aber es wurde nicht spannend. Ich bekam immer weniger Lust auf's Lesen.
In dem Buch wird beschrieben, wie absurd unsere Menschheit doch ist. Oder, um es schlicht und einfach in dem Stil des Autors zu sagen: Der Homo Sapiens ist doof, zu tief entwickelt und das Ganze belege ich jetzt noch mit drölf Fremdwörtern.
Leider gibt es wirklich nicht wirklich viel mehr zu diesem Buch zu sagen. Ich würde hier gerne spannende Textstellen aufzählen oder von der beißenden Satire berichten, die zwischen den Zeilen auf einen lauerte, jedoch hatte die wohl auch keine Lust mehr und ist einfach verschwunden. Oder war nie da. Na, ich will mal nicht so sein: das Cover und die Überschrift sind ja doch schon witzig.
Alles in Allem empfehle ich niemandem, dieses Buch zu lesen. Aber ich hege doch noch etwas Hoffnung, dass es da draußen ein paar Menschen gibt, die mit diesem Buch etwas anfangen konnten.
Aber es wurde nicht spannend. Ich bekam immer weniger Lust auf's Lesen.
In dem Buch wird beschrieben, wie absurd unsere Menschheit doch ist. Oder, um es schlicht und einfach in dem Stil des Autors zu sagen: Der Homo Sapiens ist doof, zu tief entwickelt und das Ganze belege ich jetzt noch mit drölf Fremdwörtern.
Leider gibt es wirklich nicht wirklich viel mehr zu diesem Buch zu sagen. Ich würde hier gerne spannende Textstellen aufzählen oder von der beißenden Satire berichten, die zwischen den Zeilen auf einen lauerte, jedoch hatte die wohl auch keine Lust mehr und ist einfach verschwunden. Oder war nie da. Na, ich will mal nicht so sein: das Cover und die Überschrift sind ja doch schon witzig.
Alles in Allem empfehle ich niemandem, dieses Buch zu lesen. Aber ich hege doch noch etwas Hoffnung, dass es da draußen ein paar Menschen gibt, die mit diesem Buch etwas anfangen konnten.
Rezension zu "Das High-Heel-Project" von Velvett D. Black
Ja, die der Titel schon sagt, handelt es sich hier um ein Buch, welches mit so vielen Klischees (insbesondere Pariser Klischees) behaftet ist, dass man irgendwann aufhört mitzuzählen. Aber ist das schlimm? Nein! Keinesfalls! Und um euch einen kleinen Einblick in die Geschichte zu geben, schildere ich euch nun mein Leseerlebnis :-)
Es ist das erste Werk der jungen Autorin Velvett D. Black, man könnte das Buch wohl schon als "selfmade" beschreiben; selbst das Cover wurde von der Dame designed. Dass es etwas verzerrt und unscharf ist, kann außen vor gelassen werden, da ich mir allgemein nicht viel aus Covers mache - Hauptsache, die Geschichte stimmt. Erschienen ist es als eBook und im Taschenbuchformat.
Die Geschichte dreht sich vollkommen um das aufregende Liebesleben der jungen Jette (wie sollte das Liebesleben einer Deutschen in Paris auch sonst sein..), welche eigentlich nur eine Begleitung zur Hochzeit ihrer Schwester sucht - was sie dabei jedoch alles erlebt, hat wahrhaftig nichts mehr mit einer einfachen Begleitung zu tun.
Man sollte sich bei dieser Story wirklich nur auf die Geschichte konzentrieren - die wirklich 1a ist - als auf alle Äußerlichkeiten. Das Buch ließ sich schön flüssig lesen und weil es eben an so vielen Stellen sehr umgangssprachlich verfasst ist, kann ich nur garantieren, dass man irgendwann mit Jette fühlt.
Jette kann einem aber auch Leid tun. Da landet sie in der einen Nacht bei einem strahlenden Adonis und stolpert gleich am nächsten Morgen in die Arme des nächsten Supermans - der wohl wirklich überirdische Kräfte zu haben scheint, so oft, wie er Jette auffängt. Und die Dame sollte sich aufgrund ihrer Konditionsstörungen dringend mal zum HNO-Arzt begeben!
Nun wird dieses Gefühlschaos auch noch damit komplettiert, dass sie ein umwerfendes Kleid ergattert und die überzogenen Kreditkarten gleich mit, das ist doch einfach herrlich. Und wenn man dann auch noch eine so nervtötende beste Freundin an der Backe kleben hat, die einen darauf trimmt, alles (in ihren Augen) perfekt zu machen, dann ist es auch nicht verwunderlich, dass früher oder später die Kündigung ins Haus flattert - was ja so nicht stimmt, aber was es damit auf sich hat, kann ich schlecht verraten.
Alles in allem also ein durchaus lesenswertes Buch, an das sich ruhigen Gewissens auch Freunde des Krimis ranwagen können - kriminell durcheinander geht es in dieser Geschichte allemal zu!
Es ist das erste Werk der jungen Autorin Velvett D. Black, man könnte das Buch wohl schon als "selfmade" beschreiben; selbst das Cover wurde von der Dame designed. Dass es etwas verzerrt und unscharf ist, kann außen vor gelassen werden, da ich mir allgemein nicht viel aus Covers mache - Hauptsache, die Geschichte stimmt. Erschienen ist es als eBook und im Taschenbuchformat.
Die Geschichte dreht sich vollkommen um das aufregende Liebesleben der jungen Jette (wie sollte das Liebesleben einer Deutschen in Paris auch sonst sein..), welche eigentlich nur eine Begleitung zur Hochzeit ihrer Schwester sucht - was sie dabei jedoch alles erlebt, hat wahrhaftig nichts mehr mit einer einfachen Begleitung zu tun.
Man sollte sich bei dieser Story wirklich nur auf die Geschichte konzentrieren - die wirklich 1a ist - als auf alle Äußerlichkeiten. Das Buch ließ sich schön flüssig lesen und weil es eben an so vielen Stellen sehr umgangssprachlich verfasst ist, kann ich nur garantieren, dass man irgendwann mit Jette fühlt.
Jette kann einem aber auch Leid tun. Da landet sie in der einen Nacht bei einem strahlenden Adonis und stolpert gleich am nächsten Morgen in die Arme des nächsten Supermans - der wohl wirklich überirdische Kräfte zu haben scheint, so oft, wie er Jette auffängt. Und die Dame sollte sich aufgrund ihrer Konditionsstörungen dringend mal zum HNO-Arzt begeben!
Nun wird dieses Gefühlschaos auch noch damit komplettiert, dass sie ein umwerfendes Kleid ergattert und die überzogenen Kreditkarten gleich mit, das ist doch einfach herrlich. Und wenn man dann auch noch eine so nervtötende beste Freundin an der Backe kleben hat, die einen darauf trimmt, alles (in ihren Augen) perfekt zu machen, dann ist es auch nicht verwunderlich, dass früher oder später die Kündigung ins Haus flattert - was ja so nicht stimmt, aber was es damit auf sich hat, kann ich schlecht verraten.
Alles in allem also ein durchaus lesenswertes Buch, an das sich ruhigen Gewissens auch Freunde des Krimis ranwagen können - kriminell durcheinander geht es in dieser Geschichte allemal zu!
Rezension zu "Im weißen Kreis" von Oliver Bottini
Im Rahmen einer Leserunde durfte ich "Im weißen Kreis" von Oliver Bottini lesen.
In dem Buch geht es wieder um die Ermittlerin Boni, die in Deutschland gegen die rechte Szene ermittelt. Während sie ziemlich riskant ermittelt, sieht sie auch noch ihr Privatleben immer mehr zwischen ihren Fingern zerrinnen - leider beides ohne Aussicht auf Erfolg.
Obwohl es ein mehr oder weniger durchgängig negativ behaftetes Buch ist, empfand ich die Geschichte doch als sehr fesselnd und spannend. Natürlich hatte ich noch auf ein besseres Ende für Boni oder ihre Ermittlungen gewünscht, aber gerade diese negative Ausrichtung gab dem Buch diese eigene Würze. Das Ende fand ich dann aber doch etwas zu "Schlag-auf-Schlag"-mäßig. Irgendwie habe ich da noch nicht ganz durchgeblickt.
Auch empfand ich die Figurenkonstellation fragwürdig - manche spielten eine unnötig große Rolle (Beispiel: Natalie, sie passte einfach nicht ins Gesamtbild), von anderen hätte ich mir wiederum mehr gewünscht, zum Beispiel von Gerd und seinem Wellensittich - einfach, weil der Wellensittich am Ende eine doch ziemlich "erwähnenswerte" Rolle spielt... na ja, wie ein Wellensittich in einem Politikkrimi halt eine Rolle spielen kann.
Alles in Allem kann ich also ruhigen Gewissens empfehlen, das Buch selber zu lesen, wenn man auf düstere Geschichten und Verbindungen über tausend Ecken und Kanten steht. Es ist flüssig geschrieben, jedoch habe ich doch etwas länger gebraucht, bis ich es durch hatte, weil es manchmal einfach zu viele Informationen auf einmal waren.
In dem Buch geht es wieder um die Ermittlerin Boni, die in Deutschland gegen die rechte Szene ermittelt. Während sie ziemlich riskant ermittelt, sieht sie auch noch ihr Privatleben immer mehr zwischen ihren Fingern zerrinnen - leider beides ohne Aussicht auf Erfolg.
Obwohl es ein mehr oder weniger durchgängig negativ behaftetes Buch ist, empfand ich die Geschichte doch als sehr fesselnd und spannend. Natürlich hatte ich noch auf ein besseres Ende für Boni oder ihre Ermittlungen gewünscht, aber gerade diese negative Ausrichtung gab dem Buch diese eigene Würze. Das Ende fand ich dann aber doch etwas zu "Schlag-auf-Schlag"-mäßig. Irgendwie habe ich da noch nicht ganz durchgeblickt.
Auch empfand ich die Figurenkonstellation fragwürdig - manche spielten eine unnötig große Rolle (Beispiel: Natalie, sie passte einfach nicht ins Gesamtbild), von anderen hätte ich mir wiederum mehr gewünscht, zum Beispiel von Gerd und seinem Wellensittich - einfach, weil der Wellensittich am Ende eine doch ziemlich "erwähnenswerte" Rolle spielt... na ja, wie ein Wellensittich in einem Politikkrimi halt eine Rolle spielen kann.
Alles in Allem kann ich also ruhigen Gewissens empfehlen, das Buch selber zu lesen, wenn man auf düstere Geschichten und Verbindungen über tausend Ecken und Kanten steht. Es ist flüssig geschrieben, jedoch habe ich doch etwas länger gebraucht, bis ich es durch hatte, weil es manchmal einfach zu viele Informationen auf einmal waren.
Rezension zu "Der Schinder" von Nadine d'Arachart und Sarah Wedler
"Der Schinder" - der Titel trifft es echt gut. Denn nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, fühlte ich mich ebenso geschindet (wenn auch mehr im übertragenen Sinne). Aber was macht diese Geschichte zu etwas so Besonderem, immerhin ist es ein neuer Thriller, von den Autorinnen hatte ich zuvor noch nichts weiter gehört. Nun, lest selbst:
Es ist nicht die erste Story, welche von Nadine d'Arachart und Sarah Wedler, die beiden Damen, die auf Fotos immer lächeln und grinsen, erschienen ist. Jedoch war es die erste Geschichte der Beiden, in die ich eingetaucht bin.
In Berlin geht seit Jahren ein Serienmörder um, der seine Opfer auf brutalste Weise hinrichtet: er zieht ihnen langsam und qualvoll die Haut ab. Nach zweijähriger Stille um den Schinder, die wie Presse ihn taufte, tauchen plötzlich neue Opfer auf. Da die Soko des Schinderfalls nicht mal einen Verdächtigenkreis aufstellen kann, wird der Folterexperte Doktor Maxim Winterberg, selber ehemaliges Opfer, überlebte als einziger Geschundener, in die Ermittlungen hinzugezogen. Nur ein Problem: Maxim hat aufgrund des entstandenen Traumas sein Gedächtnis komplett verloren.
Aber mal ganz von gehäuteten Menschlein abgesehen, bekommt der Leser auch noch würzige Romanzen aufgetischt! Was will man als Leser eigentlich mehr?
Das Taschenbuchformat ist schön gestaltet - besonders die Seitenzahlen sind gestalterisch mal etwas anderes als in unteren Ecken herumgammelnde Ziffern.
Ziemlich kurz sind die Kapitel gehalten, was mich anfangs irritierte, jedoch soll dies zur Kurzatmigkeit der Geschichte beitragen - denn diese ist alles andere als "lahm".
Was mich auch wunderte, ist, dass es trotz zwei Autorinnen so flüssig geschrieben ist! Das ging ja runter wie Butter, obwohl das Buch eine so grausame Mordmethode beschreibt. Wie Mesdames dabei kühle Köpfe bewahren konnten, ist mir auch noch nicht ganz klar.
Ihr, liebe, zukünftige Leser, werdet übrigens auch raten können, so viel ihr wollt - das Ende wird euch vollkommen unerwartet treffen!
Mit diesen Worten wünsche ich euch ein paar schöne Stunden mit diesem Buch! Meine Leseempfehlung habt ihr auf alle Fälle.
Es ist nicht die erste Story, welche von Nadine d'Arachart und Sarah Wedler, die beiden Damen, die auf Fotos immer lächeln und grinsen, erschienen ist. Jedoch war es die erste Geschichte der Beiden, in die ich eingetaucht bin.
In Berlin geht seit Jahren ein Serienmörder um, der seine Opfer auf brutalste Weise hinrichtet: er zieht ihnen langsam und qualvoll die Haut ab. Nach zweijähriger Stille um den Schinder, die wie Presse ihn taufte, tauchen plötzlich neue Opfer auf. Da die Soko des Schinderfalls nicht mal einen Verdächtigenkreis aufstellen kann, wird der Folterexperte Doktor Maxim Winterberg, selber ehemaliges Opfer, überlebte als einziger Geschundener, in die Ermittlungen hinzugezogen. Nur ein Problem: Maxim hat aufgrund des entstandenen Traumas sein Gedächtnis komplett verloren.
Aber mal ganz von gehäuteten Menschlein abgesehen, bekommt der Leser auch noch würzige Romanzen aufgetischt! Was will man als Leser eigentlich mehr?
Das Taschenbuchformat ist schön gestaltet - besonders die Seitenzahlen sind gestalterisch mal etwas anderes als in unteren Ecken herumgammelnde Ziffern.
Ziemlich kurz sind die Kapitel gehalten, was mich anfangs irritierte, jedoch soll dies zur Kurzatmigkeit der Geschichte beitragen - denn diese ist alles andere als "lahm".
Was mich auch wunderte, ist, dass es trotz zwei Autorinnen so flüssig geschrieben ist! Das ging ja runter wie Butter, obwohl das Buch eine so grausame Mordmethode beschreibt. Wie Mesdames dabei kühle Köpfe bewahren konnten, ist mir auch noch nicht ganz klar.
Ihr, liebe, zukünftige Leser, werdet übrigens auch raten können, so viel ihr wollt - das Ende wird euch vollkommen unerwartet treffen!
Mit diesen Worten wünsche ich euch ein paar schöne Stunden mit diesem Buch! Meine Leseempfehlung habt ihr auf alle Fälle.
Rezension zu "Land-Jagd" von Manuela Lewentz
Eines muss man diesem Buch wirklich lassen: Es ist definitiv kein Standartkrimi. Manuela Lewentz hat mit dem Beziehungscluster am Anfang des Werkes alles richtig gemacht. Denn bei so viele Beziehungen und Personen, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen, ist eine solche Übersicht wirklich von Nöten.
Aber vorerst etwas zur werten Autorin! Manuela Lewentz, mitten in den 40er Jahren , hat ihre Leidenschaft fürs Schreiben nun von Kinderbüchern auf Kriminalromane umgelegt. Krimis sind nun mal ein vollkommen anderes Kaliber als Geschichten für Kinder, aber ich würde sagen, ihr ist eine Art "Vermischung" beider Genres mit einer guten Prise Humor gelungen!
Um das Buch in einem Wort zu beschreiben: abstrus. Vollkommen abstrus. Wir sitzen nicht nur im Kopf einer Person fest, nein! Damit die Leser auch ein bisschen gefordert werden, erhalten wir Zugang zu den Gedanken von über 15 (!!!) Personen. Ja, genau richtig gehört. Und wenn ich euch sage, dass ihr die Beziehungsübersicht das ganze Buch über immer wieder zur Hand haben solltet, dann ist das keinesfalls eine Untertreibung.
Die Gedanken und Art und Weise des Handelns der Menschen sind relativ locker. Ein Gänsehaut-Gefühl bekommt man nicht unbedingt; dafür sind unsere Protagonisten viel zu sehr mit ihren Affären beschäftigt. Das Buch hätte auch locker als "Schundroman" betitelt werden können. Frau Lewentz wollte ihre Leserschaft aber wirklich so richtig verwirren, indem in der Geschichte auch noch ein geistig zurückgebliebener junger Mann auftaucht. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber auf seine ganz eigene Art und Weise war er der gruseligste Akteur der ganzen Szene.
Als dann endlich die Persönlichkeit um das geheimnisvolle "Ich" gelüftet wurde, saß ich aber wirklich mit den Gedanken da: och nöö. Also da hätte man doch etwas besseres draus machen können.
Versteht mich nicht falsch, die Spannungskurve wurde wirklich ausgereizt bis zum geht nicht mehr, aber der Täter war einfach zu fad, zu lasch. Etwas mehr Würze hätte dem gut getan.
Und noch ein paar Informationen zum Format: es ist eine sehr schön gestaltete gebundene Ausgabe mit Umschlag. Nimmt man den Umschlag jedoch ab, sieht es eher wie ein Vorkriegsbuch aus, gestalterisch hätte ich mich sehr darüber gefreut, wenn das Cover auch noch auf dem Hardcover zu sehen gewesen wäre. Ansonsten versprüht das Buch seine ganz eigene Atmosphäre; trotz der "Mängel" fand ich es einfach klasse und würde es ohne Murren jedem von euch empfehlen!
Aber vorerst etwas zur werten Autorin! Manuela Lewentz, mitten in den 40er Jahren , hat ihre Leidenschaft fürs Schreiben nun von Kinderbüchern auf Kriminalromane umgelegt. Krimis sind nun mal ein vollkommen anderes Kaliber als Geschichten für Kinder, aber ich würde sagen, ihr ist eine Art "Vermischung" beider Genres mit einer guten Prise Humor gelungen!
Um das Buch in einem Wort zu beschreiben: abstrus. Vollkommen abstrus. Wir sitzen nicht nur im Kopf einer Person fest, nein! Damit die Leser auch ein bisschen gefordert werden, erhalten wir Zugang zu den Gedanken von über 15 (!!!) Personen. Ja, genau richtig gehört. Und wenn ich euch sage, dass ihr die Beziehungsübersicht das ganze Buch über immer wieder zur Hand haben solltet, dann ist das keinesfalls eine Untertreibung.
Die Gedanken und Art und Weise des Handelns der Menschen sind relativ locker. Ein Gänsehaut-Gefühl bekommt man nicht unbedingt; dafür sind unsere Protagonisten viel zu sehr mit ihren Affären beschäftigt. Das Buch hätte auch locker als "Schundroman" betitelt werden können. Frau Lewentz wollte ihre Leserschaft aber wirklich so richtig verwirren, indem in der Geschichte auch noch ein geistig zurückgebliebener junger Mann auftaucht. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber auf seine ganz eigene Art und Weise war er der gruseligste Akteur der ganzen Szene.
Als dann endlich die Persönlichkeit um das geheimnisvolle "Ich" gelüftet wurde, saß ich aber wirklich mit den Gedanken da: och nöö. Also da hätte man doch etwas besseres draus machen können.
Versteht mich nicht falsch, die Spannungskurve wurde wirklich ausgereizt bis zum geht nicht mehr, aber der Täter war einfach zu fad, zu lasch. Etwas mehr Würze hätte dem gut getan.
Und noch ein paar Informationen zum Format: es ist eine sehr schön gestaltete gebundene Ausgabe mit Umschlag. Nimmt man den Umschlag jedoch ab, sieht es eher wie ein Vorkriegsbuch aus, gestalterisch hätte ich mich sehr darüber gefreut, wenn das Cover auch noch auf dem Hardcover zu sehen gewesen wäre. Ansonsten versprüht das Buch seine ganz eigene Atmosphäre; trotz der "Mängel" fand ich es einfach klasse und würde es ohne Murren jedem von euch empfehlen!
Rezension zu "Better Life - Ausgelöscht" von Lillith Korn
Kommen Sie, treten Sie ein! Auch, wenn sie noch nie einen Better Life Kandidaten getroffen haben, wir sind absolut ehrlich zu ihnen! Promise!
Hach ja, dieses total seriöse Unternehmen mit Gehirnwäsche kann einem ja schon sympathisch erscheinen... würde man damit nicht zum Sklaven eines gehirnamputierten Idioten werden.
Bevor ich euch nun aber die Vorzüge und Contras des Better Life vorstelle, erst ein paar Worte zur Autorin.
Die sympathische Lillith Korn ist gebürtige Italienerin, die sich nun aber doch nicht mehr von unserer chaotischen Hauptstadt Berlin losreißen kann. Das ist auch gut so. Denn sonst würden Zoe, Marvin und Charlie wohl eher Viola, Lorenzo und Alessia heißen und nur noch Espresso schlürfend auf ihre 10-Sekunden-Pizza-Magherita auf ihren sonnigen Terrassen sitzen, während die durchgeknallte Zukunfstmafia ihnen auf den Fersen ist.
Worum geht es in dem Buch, welches unser zukünftiges Leben beschreiben soll? (Ich höre ja schon die Rufe aus den letzten Reihen..."Werden wir Hoverboards haben???"- nein, leider nicht. Aber ich verspreche euch, es wird trotzdem spannend!)
Kurz gesagt geht es um einen geldgierigen, alten Mann ohne auch nur einen Hauch von Empathie. Er steht auf blinkende Tapeten und sein angestellter Arzt hat auch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Er betrügt gerne seine Frau und nimmt Leuten ihre Identität, um ihnen dann eine ganz nach seinen Wünschen programmierte neue Persönlichkeit einzuflößen. Es scheint sich alles auf Berlin zu beschränken, also erstmal nix mit Weltherrschaft und dem üblichen Gedöns. Erstmal muss es für die Hauptstadt der Bundesrepublik reichen. Leider schlägt sein Plan jedoch fehl - die gewitzte Neuroinformatikerin Zoe hat dieses Programm für ihn entwickelt und sich noch ein Hintertürchen offen gelassen. In einer Geschichte mit allem, was dazu gehört - Liebe, geheime Intrigen, rührender Nächstenliebe, technischem Fortschritt - wird der Leser - also wir! - durch die kunstvoll gestalteten Seiten gelotst.
Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, was mich eigentlich stören würde, jedoch trägt es gut zur Hast des Buches bei.
Wer jedoch auf vollendete Bücher steht, sollte lieber mal die Finger davon lassen, denn die liebe Frau Korn hat einfach mittendrin Schluss gemacht! Ja, wo gibt's denn sowas? Einfach eine U-n-v-e-r-s-c-h-ä-m-t-h-e-i-t, sach' ich euch, Leute!
(Neein, Spaß. Der zweite Teil ist wohl schon gut in Arbeit und wir müssen alle nicht mehr allzu lang hibbeln ;-) )
Hach ja, dieses total seriöse Unternehmen mit Gehirnwäsche kann einem ja schon sympathisch erscheinen... würde man damit nicht zum Sklaven eines gehirnamputierten Idioten werden.
Bevor ich euch nun aber die Vorzüge und Contras des Better Life vorstelle, erst ein paar Worte zur Autorin.
Die sympathische Lillith Korn ist gebürtige Italienerin, die sich nun aber doch nicht mehr von unserer chaotischen Hauptstadt Berlin losreißen kann. Das ist auch gut so. Denn sonst würden Zoe, Marvin und Charlie wohl eher Viola, Lorenzo und Alessia heißen und nur noch Espresso schlürfend auf ihre 10-Sekunden-Pizza-Magherita auf ihren sonnigen Terrassen sitzen, während die durchgeknallte Zukunfstmafia ihnen auf den Fersen ist.
Worum geht es in dem Buch, welches unser zukünftiges Leben beschreiben soll? (Ich höre ja schon die Rufe aus den letzten Reihen..."Werden wir Hoverboards haben???"- nein, leider nicht. Aber ich verspreche euch, es wird trotzdem spannend!)
Kurz gesagt geht es um einen geldgierigen, alten Mann ohne auch nur einen Hauch von Empathie. Er steht auf blinkende Tapeten und sein angestellter Arzt hat auch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Er betrügt gerne seine Frau und nimmt Leuten ihre Identität, um ihnen dann eine ganz nach seinen Wünschen programmierte neue Persönlichkeit einzuflößen. Es scheint sich alles auf Berlin zu beschränken, also erstmal nix mit Weltherrschaft und dem üblichen Gedöns. Erstmal muss es für die Hauptstadt der Bundesrepublik reichen. Leider schlägt sein Plan jedoch fehl - die gewitzte Neuroinformatikerin Zoe hat dieses Programm für ihn entwickelt und sich noch ein Hintertürchen offen gelassen. In einer Geschichte mit allem, was dazu gehört - Liebe, geheime Intrigen, rührender Nächstenliebe, technischem Fortschritt - wird der Leser - also wir! - durch die kunstvoll gestalteten Seiten gelotst.
Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, was mich eigentlich stören würde, jedoch trägt es gut zur Hast des Buches bei.
Wer jedoch auf vollendete Bücher steht, sollte lieber mal die Finger davon lassen, denn die liebe Frau Korn hat einfach mittendrin Schluss gemacht! Ja, wo gibt's denn sowas? Einfach eine U-n-v-e-r-s-c-h-ä-m-t-h-e-i-t, sach' ich euch, Leute!
(Neein, Spaß. Der zweite Teil ist wohl schon gut in Arbeit und wir müssen alle nicht mehr allzu lang hibbeln ;-) )
Rezension zu "Auf Leben und Tod" von Martin S. Burkhardt
Für die Insassen der Freien Erde ist es etwas vollkommen Normales, in den Ring zu steigen, um ihr Gegenüber brutal zuzurichten oder gar zu töten. Sie fühlen sich geehrt, sobald der König sie in seine Gemächer lädt. Es ist für sie normal, dem König zu gehorchen; sie kennen es ja nicht anders.
Die Erwachsenen schon.
Sie können sich noch gut an ihr Leben davor erinnern.
Und genau deswegen müssen sie unterdrückt werden. Sie dürfen es nicht versauen, Henry hat es sich so hart erarbeitet...
"Auf Leben und Tod" von Martin S. Burkhardt ist die Geschichte eines kleinen, unschuldigen Jungens, der in seiner Kindheit brutal misshandelt wurde und langsam, aber sicher zu einem Monster heranwächst.
Man denkt, man kenne schon alles. Man denkt, die schlimmsten Thriller schon gelesen zu haben. Aber hiermit muss ich euch gewissermaßen enttäuschen: an Grausamkeit hat "Auf Leben und Tod" jede Horrorstory übertroffen, die ich bis jetzt gelesen habe. Es ist wie ein Splatter - ein sehr blutiger Splatter - in Buchform. Außerdem kommt wirklich jeder auf seine Kosten - ob Rätselraten für die Krimiliebhaber, Nachdenken über Familiendramen, Mitleid über unverstandene Kinder oder soll es doch lieber eine Schnulze sein? Kein Problem: der Leser wird mit jedem Genre vollgestopft. Man kommt nicht drumherum, sich Zeit zum Nachdenken über das Gelesene zu nehmen. Es ist einfach zu krass, als dass man es einfach abtun könnte.
Aber worum geht es nun eigentlich genau? Nun, es fängt mit dem kleinen Henry an. Henry ist nicht mal zehn Jahre alt, anfangs ein guter Schüler und lebt mit seinen Eltern auf deren Bauernhof. Oder sollte man besser sagen: "muss die Arbeit des halben Hofes auf sich nehmen und wird als Abreagier-ich-boxe-dich-halb-tot-Junge-Puppe missbraucht"? Es trifft wohl beides zu. Liegt im Auge des Betrachters... Die Situation spitzt sich immer mehr zu und Henry wünscht sich nichts mehr, als ein wenig Gerechtigkeit. Durch die häusliche Gewalt verschwimmt seine Vorstellung von "Gerechtigkeit" irgendwann mit schamloser Grausamkeit. Die Kapitel sind immer abwechselnd geschrieben: in einem Kapitel durchlebt man die Kindheit des jungen Henry, auf den nächsten Seiten befindet man sich plötzlich in der brutalen "Welt", die sich Henry als Erwachsener aufgebaut hat. Alles spielt sich unterirdisch ab; die dort aufgewachsenen Jugendlichen kennen die normale Erde nicht. Sie kennen nur ihre kleine Gesellschaft und dessen Regeln. Sie sind getrimmt darauf, sich in brutalen Kämpfen gegenseitig niederzustrecken, aber genaueres will ich natürlich nicht verraten ;-)
Anders als es sonst der Fall ist, passt das Cover exakt zum Inhalt des Buches. Es wirkt brutal und abschreckend - wer anderes vom Buch erwartet, sollte es wohl lieber wieder beiseite legen.
Alles in allem kann ich also nur sagen, dass ich es absolut grandios fand - vom Schreibstil über die Gestaltung. Und den Inhalt natürlich nicht zu vergessen!
Die Erwachsenen schon.
Sie können sich noch gut an ihr Leben davor erinnern.
Und genau deswegen müssen sie unterdrückt werden. Sie dürfen es nicht versauen, Henry hat es sich so hart erarbeitet...
"Auf Leben und Tod" von Martin S. Burkhardt ist die Geschichte eines kleinen, unschuldigen Jungens, der in seiner Kindheit brutal misshandelt wurde und langsam, aber sicher zu einem Monster heranwächst.
Man denkt, man kenne schon alles. Man denkt, die schlimmsten Thriller schon gelesen zu haben. Aber hiermit muss ich euch gewissermaßen enttäuschen: an Grausamkeit hat "Auf Leben und Tod" jede Horrorstory übertroffen, die ich bis jetzt gelesen habe. Es ist wie ein Splatter - ein sehr blutiger Splatter - in Buchform. Außerdem kommt wirklich jeder auf seine Kosten - ob Rätselraten für die Krimiliebhaber, Nachdenken über Familiendramen, Mitleid über unverstandene Kinder oder soll es doch lieber eine Schnulze sein? Kein Problem: der Leser wird mit jedem Genre vollgestopft. Man kommt nicht drumherum, sich Zeit zum Nachdenken über das Gelesene zu nehmen. Es ist einfach zu krass, als dass man es einfach abtun könnte.
Aber worum geht es nun eigentlich genau? Nun, es fängt mit dem kleinen Henry an. Henry ist nicht mal zehn Jahre alt, anfangs ein guter Schüler und lebt mit seinen Eltern auf deren Bauernhof. Oder sollte man besser sagen: "muss die Arbeit des halben Hofes auf sich nehmen und wird als Abreagier-ich-boxe-dich-halb-tot-Junge-Puppe missbraucht"? Es trifft wohl beides zu. Liegt im Auge des Betrachters... Die Situation spitzt sich immer mehr zu und Henry wünscht sich nichts mehr, als ein wenig Gerechtigkeit. Durch die häusliche Gewalt verschwimmt seine Vorstellung von "Gerechtigkeit" irgendwann mit schamloser Grausamkeit. Die Kapitel sind immer abwechselnd geschrieben: in einem Kapitel durchlebt man die Kindheit des jungen Henry, auf den nächsten Seiten befindet man sich plötzlich in der brutalen "Welt", die sich Henry als Erwachsener aufgebaut hat. Alles spielt sich unterirdisch ab; die dort aufgewachsenen Jugendlichen kennen die normale Erde nicht. Sie kennen nur ihre kleine Gesellschaft und dessen Regeln. Sie sind getrimmt darauf, sich in brutalen Kämpfen gegenseitig niederzustrecken, aber genaueres will ich natürlich nicht verraten ;-)
Anders als es sonst der Fall ist, passt das Cover exakt zum Inhalt des Buches. Es wirkt brutal und abschreckend - wer anderes vom Buch erwartet, sollte es wohl lieber wieder beiseite legen.
Alles in allem kann ich also nur sagen, dass ich es absolut grandios fand - vom Schreibstil über die Gestaltung. Und den Inhalt natürlich nicht zu vergessen!
Rezension zu "Mein Leben davor" von Richard Mackenrodt
Wer sind wir? Was geschieht nach dem Tod mit uns? Mit unserer Seele? Sind körperliche Schmerzen wirklich immer nur erkennbaren Ursprungs?
Dies sind einige der Fragen, die mich nach Ende des Buches beschäftigen.Im Rahmen einer Buchverlosung war ich eine der Glücklichen, die an der Leserunde zu "Mein Leben davor" von Richard Mackenrodt teilnehmen durfte.
Ich kann den Inhalt des Buches nicht so wirklich zusammenfassen, da daraus auch eine komplette Buchreihe hätte werden können.
Ich versuche es mal so: Alex, ein pubertierender Junge, leidet seit seinem 15. Lebensjahr unter immensen und ständig pulsierenden Kopfschmerzen. Nichts hilft. Er greift auf verschiedene Mittel zurück, bis er letzten Endes in einer Entzugsklinik landet und von dort aus die eigentliche Geschichte erst beginnt.
Der Schreibstil ist schön flüssig, verständliche Sätze, die aber durchaus komplex gestaltet sind. Ab und zu fehlen hier und da Satzzeichen, was aber nicht weiter stört. Richard Mackenrodt ließ viele persönliche Erfahrungen einfließen, jedoch hatte ich das Gefühl, das Buch sei eine Autobiografie, so realitätsnah ist es geschrieben, was unsinnig wirkt, denn das Buch ist alles andere als "Normal".
Es berührt einem an einem Punkt, an dem ich persönlich nur sehr selten berührt wurde. Man hat das Gefühl, sich in Alex hineinversetzen zu können.
Nun nicht als Hochleistungssportler, aber als Metapher. Als wäre man ein Triathlet, man würde sein ganzes Leben lang die gleichen, bekannten Disziplinen erfüllen, die man von mal zu mal besser kennen lernt, die Anforderungen steigen und man irgendwann an einen Punkt gelangt, der wie ein Berg am Ende eines hiesigen Marathons ist. Dieser Berg ist zermürbend, viele scheitern daran, aber die absoluten Kämpfer schaffen es nach oben. Sie schaffen es, und wollen ihren Mitstreitern auch noch helfen.
Ich möchte hier nicht allzu sehr spoilern, kurz gesagt fand ich das Buch einfach grandios. Man MUSS es gelesen haben. Egal, ob man die beinhalteten Themen bis jetzt mag oder nicht, denn diese Geschichte wird eure Meinung ändern. Es ist einfach der Wahnsinn.
Dies sind einige der Fragen, die mich nach Ende des Buches beschäftigen.Im Rahmen einer Buchverlosung war ich eine der Glücklichen, die an der Leserunde zu "Mein Leben davor" von Richard Mackenrodt teilnehmen durfte.
Ich kann den Inhalt des Buches nicht so wirklich zusammenfassen, da daraus auch eine komplette Buchreihe hätte werden können.
Ich versuche es mal so: Alex, ein pubertierender Junge, leidet seit seinem 15. Lebensjahr unter immensen und ständig pulsierenden Kopfschmerzen. Nichts hilft. Er greift auf verschiedene Mittel zurück, bis er letzten Endes in einer Entzugsklinik landet und von dort aus die eigentliche Geschichte erst beginnt.
Der Schreibstil ist schön flüssig, verständliche Sätze, die aber durchaus komplex gestaltet sind. Ab und zu fehlen hier und da Satzzeichen, was aber nicht weiter stört. Richard Mackenrodt ließ viele persönliche Erfahrungen einfließen, jedoch hatte ich das Gefühl, das Buch sei eine Autobiografie, so realitätsnah ist es geschrieben, was unsinnig wirkt, denn das Buch ist alles andere als "Normal".
Es berührt einem an einem Punkt, an dem ich persönlich nur sehr selten berührt wurde. Man hat das Gefühl, sich in Alex hineinversetzen zu können.
Nun nicht als Hochleistungssportler, aber als Metapher. Als wäre man ein Triathlet, man würde sein ganzes Leben lang die gleichen, bekannten Disziplinen erfüllen, die man von mal zu mal besser kennen lernt, die Anforderungen steigen und man irgendwann an einen Punkt gelangt, der wie ein Berg am Ende eines hiesigen Marathons ist. Dieser Berg ist zermürbend, viele scheitern daran, aber die absoluten Kämpfer schaffen es nach oben. Sie schaffen es, und wollen ihren Mitstreitern auch noch helfen.
Ich möchte hier nicht allzu sehr spoilern, kurz gesagt fand ich das Buch einfach grandios. Man MUSS es gelesen haben. Egal, ob man die beinhalteten Themen bis jetzt mag oder nicht, denn diese Geschichte wird eure Meinung ändern. Es ist einfach der Wahnsinn.
Rezension zu "Totholz" von Ralf Kramp
Es ist noch nie vorgekommen, dass mich ein Krimi so gefesselt hat, so spannend war. In dem Buch geht es um den Undercoverkriminellen Jo Frings, der plötzlich in einen Mord an einer örtlichen Künstlerin tappt und unbeholfen immer mehr Zusammenhänge zwischen allen schrägen Dorfbewohnern erkennt. Selten fand ich einen Plot-Twist so gut angelegt, wahrscheinlich hat das auch mit dem Humor zu tun, der in dem Buch schon fast auf einen lauert. Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen, der Dialekt wird mal mehr und mal weniger ausgeprägt eingesetzt. Ich habe im Nachhinein das Gefühl, dass die Charaktere überzogen dargestellt wurden, was aber keinesfalls schlimm ist, nein! Denn, wie es so schön heißt, Übertreibung macht für den Zuschauer Emotionen realistischer. Deswegen mochte ich dieses überzogene sehr. Es werden Details eingebunden, die mich am Anfang zum Schmunzeln brachten, es war das erste mal, dass ich in einem Buch um eine Kuh trauerte. Ja... diese Geschichte bringt einen dazu, Phantomkühe zu lieben!
Eigentlich gibt es hier nicht mehr viel zu sagen, weil es ein Rundum-sorglos-Paket ist, was ich hier mit der Post zugeschickt bekam. Sogar mit Lesezeichen in Messerform, einer Karte vom KBV-Verlag und ein paar netten Worten vom Autor. Was will man eigentlich mehr?
Von mir gibt es definitiv eine Leseempfehlung, 11/10 Punkten. Da mir Jo Frings als Charakter und die Eifel als Schauort sehr zusagen, werde ich auch den ersten Jo Frings Teil noch lesen.
Eigentlich gibt es hier nicht mehr viel zu sagen, weil es ein Rundum-sorglos-Paket ist, was ich hier mit der Post zugeschickt bekam. Sogar mit Lesezeichen in Messerform, einer Karte vom KBV-Verlag und ein paar netten Worten vom Autor. Was will man eigentlich mehr?
Von mir gibt es definitiv eine Leseempfehlung, 11/10 Punkten. Da mir Jo Frings als Charakter und die Eifel als Schauort sehr zusagen, werde ich auch den ersten Jo Frings Teil noch lesen.
Rezension zu "Florian Berg ist sterblich" von Janko Marklein
Florian Berg ist sterblich! Wie wir alle auch! Aber heißt das, dass er dann auch genauso ist, wie andere Menschen?
Das wird in seiner Geschichte erzählt. Das Buch ist in seine Vergangenheit und die Gegenwart kapitelweise unterteilt. Ziemlich unspannender Inhalt: Flo wächst in Wulsbüttel mit 'nem Haufen Verrückter auf, Flo studiert mit 'nem Haufen Verrückter in Leipzig und schlussendlich begibt er sich zwecks Love-Mission nach Chile.
Das Cover sieht schön aus. Ja, schön. Schön sind auch meine Küchenstühle, aber eben dieses "Schön" hatte ich zuerst im Kopf bei diesem Buch. Ich habe mich gefreut, es zu lesen, wurde dann jedoch erstmal ganz schön enttäuscht.
Auf Gefühle oder dergleichen wird seitens Florian eigentlich nie eingegangen, ihm ist eigentlich alles ziemlich gleichgültig, selbst die Sexualität wird vollkommen nebensächlich behandelt. Der ganze Schreibstil ändert sich dann jedoch im letzten Abschnitt und unser Held spürt plötzlich Gefühle! Ich möchte hier nicht spoilern, weil das Ende das Highlight ist, aber es war schon ganz schön traurig. Es lässt für einen weiteren Teil *mit hoffentlich mehr Gefühlen und Gedanken!* offen.
Leseempfehlung? Nah. So fünf von zehn. Ist halt schön.
Das wird in seiner Geschichte erzählt. Das Buch ist in seine Vergangenheit und die Gegenwart kapitelweise unterteilt. Ziemlich unspannender Inhalt: Flo wächst in Wulsbüttel mit 'nem Haufen Verrückter auf, Flo studiert mit 'nem Haufen Verrückter in Leipzig und schlussendlich begibt er sich zwecks Love-Mission nach Chile.
Das Cover sieht schön aus. Ja, schön. Schön sind auch meine Küchenstühle, aber eben dieses "Schön" hatte ich zuerst im Kopf bei diesem Buch. Ich habe mich gefreut, es zu lesen, wurde dann jedoch erstmal ganz schön enttäuscht.
Auf Gefühle oder dergleichen wird seitens Florian eigentlich nie eingegangen, ihm ist eigentlich alles ziemlich gleichgültig, selbst die Sexualität wird vollkommen nebensächlich behandelt. Der ganze Schreibstil ändert sich dann jedoch im letzten Abschnitt und unser Held spürt plötzlich Gefühle! Ich möchte hier nicht spoilern, weil das Ende das Highlight ist, aber es war schon ganz schön traurig. Es lässt für einen weiteren Teil *mit hoffentlich mehr Gefühlen und Gedanken!* offen.
Leseempfehlung? Nah. So fünf von zehn. Ist halt schön.
Rezension zu "Totenhaus" von Bernhard Aichner
Blum ist wieder da! Nachdem sie im letzten Teil Totenfrau mehrere Rachemorde ausgeführt hatte, kommt sie nun mit einem neuen Leichenberg zurück! Hochspannung pur wird versprochen! Aber konnte der Thriller dieses gewagte Versprechen wirklich halten?
Fangen wir mal bei den Äußerlichkeiten an. Der Cover-Umschlag ist schlicht und ohne jeglichen Schnickschnack. Das ist schon mal gut, weil überladene Cover für mich das Buch schon ein bisschen ins Lächerliche ziehen. Wird der Umschlag abgelegt, so hat man ein schlichtes, edles Buch vor sich liegen. Die Seiten- und Kapitelzahlen verschaffen der Geschichte eine gewisse Atmosphäre, leider nicht unbedingt von der guten Sorte. Man sollte wissen, dass rot geschmierte Zahlen auf den Leser eine ganz andere Wirkung haben, als schwarze Blockbuchstaben, die dem ganzen etwas mehr Ernst eingehaucht hätten. Die roten Zahlen können mit Blut assoziiert werden und ein guter Thriller sollte nicht ausschließlich aus Gemetzel bestehen. Die nicht bis auf den letzten Millimeter vollgequetschten Seiten ermöglichen dem Leser, gemächlich und ohne Aargh, mein Daumen verdeckt den Text und wenn ich ihn anders lege, wird meine Haltung unbequem-Probleme, das Buch zu lesen; welchem ambitioniertem Leser ist dieses Problem nicht schon mal in den Sinn gekommen? Die Kapitel an sich sind sehr kurz, über 40 Kapitel. Meiner Meinung nach wird die Qualität der Geschichte nicht dadurch verbessert, wenn alle 10 Seiten ein neues Kapitel begonnen wird, nur, weil das Zimmer gewechselt wurde. Der Schreibstil ist kurz und prägnant, die Dialoge in einer ungewöhnlichen Stichpunktform, die positiv auf die Atmosphäre wirkt. So sind Anhängsel wie "sagte sie und war sich unsicher" unnötig, da man einfach weiß, wie die Sprecher sich fühlen. Wir als Leser schlüpfen nicht in die Hauptperson, wir sind der stille Beobachter. Alle Figuren agieren in der dritten Person, somit haben wir einen besseren Überblick.
Nun zum Autor! Bernhard Aichner, Fotograf und Schriftsteller aus Österreich, ein wahres Multitalent also. Neben Büchern schafft er laut Umschlagtext noch Hörspiele und Theaterstücke, für die Triologie der Totenfrau sei eine Fernsehserie in Vorbereitung. Hoffentlich wird diese nicht in Deutschland gedreht, da wir alle wissen, wie sie dann enden würde: als Montagabend-das Erste-Krimi, bei dem man nebenbei auf dem Sofa einschlafen kann.
Aber jetzt habe ich genug um die Geschichte herumgeredet; lasst uns eintauchen in die Köpfe der irren Massenmörder und die allerwichtigste Frage beantworten: lohnt es sich, dieses Buch zu lesen? Wertvolle Zeit damit zu verbringen, in das Leben von fiktiven Personen einzutauchen?
Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Wenn man ein logisch denkender Mensch ist, sollte man die Finger von dem Buch lassen. Wenn man allerdings seinen Kopf beim Lesen ausschalten kann, dann ist es ein wirklich schönes Buch.
Leider bin ich eher einer der Menschen, die gerne Logik in Büchern auffinden. So finde ich es unrealistisch, wenn alle 5 Seiten eine neue Leiche auftaucht. Wenn ein Mensch Kaninchen gegen eine Leinwand wirft. Wenn Menschen ausgestopft auf Zebras reiten. Wenn Traktoren überhört und übersehen werden. Ein guter Thriller braucht keine 50 Spannungskurven, es sei denn, es will die Wechseljahre metaphieren. So hatte ich mir am Anfang des Buches erhofft, es würde um die Aufklärung der Zebrafrau gehen, aber nein, jeder in diesem Buch hat einen Knall! Jeder hat schon einmal einen anderen getötet. Ich hätte es am liebsten der guten Solveig gleichgetan und wäre vom Dach dieses Horrorhauses gesprungen. Irgendwie findet jedes Thema in diesem Buch seine Aufmerksamkeit: theoretischer Inzest, Mord, Mord, Mord, Selbstmord, Zerstückelung, Waisen, Hungernot, Tourismus, exotische Tiere, engagierte Ärzte, Griechenland, verwirrende Romanzen, es war einfach zu viel!!! Damit hätte man eine komplette Buchreihe ausschmücken können, aber ab einem bestimmten Punkt dachte ich mir nur noch: "Och ne, nicht schon wieder 'ne Leiche. Och nöö.". Ich spielte schon mit dem Gedanken, mir einen Marker zu suchen, um die unlogischsten Stellen zu kennzeichnen, bis mir klar wurde, dass ich dazu das Buch auch einfach in einen Farbtopf werfen könnte. Ich bin schon auf den dritten Teil gespannt, ob da wieder so viele First-World-Problems Anklang finden.
Fangen wir mal bei den Äußerlichkeiten an. Der Cover-Umschlag ist schlicht und ohne jeglichen Schnickschnack. Das ist schon mal gut, weil überladene Cover für mich das Buch schon ein bisschen ins Lächerliche ziehen. Wird der Umschlag abgelegt, so hat man ein schlichtes, edles Buch vor sich liegen. Die Seiten- und Kapitelzahlen verschaffen der Geschichte eine gewisse Atmosphäre, leider nicht unbedingt von der guten Sorte. Man sollte wissen, dass rot geschmierte Zahlen auf den Leser eine ganz andere Wirkung haben, als schwarze Blockbuchstaben, die dem ganzen etwas mehr Ernst eingehaucht hätten. Die roten Zahlen können mit Blut assoziiert werden und ein guter Thriller sollte nicht ausschließlich aus Gemetzel bestehen. Die nicht bis auf den letzten Millimeter vollgequetschten Seiten ermöglichen dem Leser, gemächlich und ohne Aargh, mein Daumen verdeckt den Text und wenn ich ihn anders lege, wird meine Haltung unbequem-Probleme, das Buch zu lesen; welchem ambitioniertem Leser ist dieses Problem nicht schon mal in den Sinn gekommen? Die Kapitel an sich sind sehr kurz, über 40 Kapitel. Meiner Meinung nach wird die Qualität der Geschichte nicht dadurch verbessert, wenn alle 10 Seiten ein neues Kapitel begonnen wird, nur, weil das Zimmer gewechselt wurde. Der Schreibstil ist kurz und prägnant, die Dialoge in einer ungewöhnlichen Stichpunktform, die positiv auf die Atmosphäre wirkt. So sind Anhängsel wie "sagte sie und war sich unsicher" unnötig, da man einfach weiß, wie die Sprecher sich fühlen. Wir als Leser schlüpfen nicht in die Hauptperson, wir sind der stille Beobachter. Alle Figuren agieren in der dritten Person, somit haben wir einen besseren Überblick.
Nun zum Autor! Bernhard Aichner, Fotograf und Schriftsteller aus Österreich, ein wahres Multitalent also. Neben Büchern schafft er laut Umschlagtext noch Hörspiele und Theaterstücke, für die Triologie der Totenfrau sei eine Fernsehserie in Vorbereitung. Hoffentlich wird diese nicht in Deutschland gedreht, da wir alle wissen, wie sie dann enden würde: als Montagabend-das Erste-Krimi, bei dem man nebenbei auf dem Sofa einschlafen kann.
Aber jetzt habe ich genug um die Geschichte herumgeredet; lasst uns eintauchen in die Köpfe der irren Massenmörder und die allerwichtigste Frage beantworten: lohnt es sich, dieses Buch zu lesen? Wertvolle Zeit damit zu verbringen, in das Leben von fiktiven Personen einzutauchen?
Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Wenn man ein logisch denkender Mensch ist, sollte man die Finger von dem Buch lassen. Wenn man allerdings seinen Kopf beim Lesen ausschalten kann, dann ist es ein wirklich schönes Buch.
Leider bin ich eher einer der Menschen, die gerne Logik in Büchern auffinden. So finde ich es unrealistisch, wenn alle 5 Seiten eine neue Leiche auftaucht. Wenn ein Mensch Kaninchen gegen eine Leinwand wirft. Wenn Menschen ausgestopft auf Zebras reiten. Wenn Traktoren überhört und übersehen werden. Ein guter Thriller braucht keine 50 Spannungskurven, es sei denn, es will die Wechseljahre metaphieren. So hatte ich mir am Anfang des Buches erhofft, es würde um die Aufklärung der Zebrafrau gehen, aber nein, jeder in diesem Buch hat einen Knall! Jeder hat schon einmal einen anderen getötet. Ich hätte es am liebsten der guten Solveig gleichgetan und wäre vom Dach dieses Horrorhauses gesprungen. Irgendwie findet jedes Thema in diesem Buch seine Aufmerksamkeit: theoretischer Inzest, Mord, Mord, Mord, Selbstmord, Zerstückelung, Waisen, Hungernot, Tourismus, exotische Tiere, engagierte Ärzte, Griechenland, verwirrende Romanzen, es war einfach zu viel!!! Damit hätte man eine komplette Buchreihe ausschmücken können, aber ab einem bestimmten Punkt dachte ich mir nur noch: "Och ne, nicht schon wieder 'ne Leiche. Och nöö.". Ich spielte schon mit dem Gedanken, mir einen Marker zu suchen, um die unlogischsten Stellen zu kennzeichnen, bis mir klar wurde, dass ich dazu das Buch auch einfach in einen Farbtopf werfen könnte. Ich bin schon auf den dritten Teil gespannt, ob da wieder so viele First-World-Problems Anklang finden.
Abonnieren
Posts (Atom)